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Ferrari-Schwäche aufgedeckt

Darum brach Jack Aitken in Hockenheim ein

Jack Aitken führte in der Anfangsphase sogar vor Sieger Thomas Preining
Jack Aitken führte in der Anfangsphase sogar vor Sieger Thomas Preining
Foto: © MST
04. Oktober 2025, 22:44

Jack Aitken sah beim DTM-Samstagsrennen auf dem Hockenheimring lange wie ein klarer Podestkandidat - und ein möglicher neuer DTM-Leader - aus. Doch in den letzten acht Runden wurde der Emil-Frey-Ferrari-Pilot von Platz zwei auf Platz sechs durchgereicht, wodurch er bei der Titelentscheidung am Sonntag nur Außenseiter ist.

Aber wieso kämpfte der Ex-Formel-1-Pilot am Ende mit komplett stumpfen Waffen? "Als die Strecke abtrocknete, hatten wir wirklich diese schlechten Bedingungen für den Ferrari", erklärt Aitken im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "In den vergangenen Jahren haben wir den Reifen gekillt, wenn wir bei diesen Mischbedingungen den Regenreifen eingesetzt haben." Das sei "die Schwäche des Autos".

In den letzten 20 Minuten des Rennens haben er und Teamkollege Ben Green pro Runde "eine bis eineinhalb Sekunden pro Runde" verloren. "Es ist frustrierend, wenn man zuschauen muss, wie die Titelrivalen überholen, aber man kann nichts dagegen tun", so Aitken.

"Dann spielen die Temperaturen verrückt"

Zunächst verdrängten ihn Ricardo Feller und Morris Schuring vom Podest, dann kamen in den letzten drei Runden auch noch Maro Engel und Ayhancan Güven vorbei. "Ich wollte einfach keine Crashes haben und die Punkte mitnehmen", sagt Aitken. Das Phänomen sei Fluch und Segen zugleich, denn es ist auch eine Erklärung für die oft guten Startplätze der Emil-Frey-Ferrari-Piloten, die diesmal das Qualifying dominierten.

"Wir nehmen den Reifen sehr hart ran", erklärt Aitken. "Dass wir diese Energie generieren, ist gut für das Qualifying". Zumal in der DTM das Reifenheizen verboten ist. "Aber wenn wir diese sehr weiche Mischung des Regenreifens auf einer relativ trockenen Strecke oder mit wenig Wasser nutzen, dann spielen die Temperaturen verrückt."

Das sei "irgendwas beim Ferrari, das den Reifen killt", so Aitken. "Es ist extrem frustrierend, aber das wissen wir bereits seit vielen Jahren, seit das Auto debütiert hat. Und bisher haben wir keine Lösung gefunden."

Zu hoher Reifendruck? Emil-Frey-Technikchef verteidigt sich

Daher wären ähnliche Bedingungen für das Team am Sonntag Gift. "Wir wollen entweder komplett trockene oder komplett feuchte Bedingungen - entweder oder", stellt Aitken klar.

Im Fahrerlager waren einige der Meinung, dass das Emil-Frey-Team auf der abtrocknenden Strecke auf zu hohe Reifendrücke gesetzt hat. "Wir haben versucht, für den zweiten Stint zu reduzieren", verteidigt sich Emil-Frey-Technikchef Jürg Flach. "Wir hätten aber so viel reduzieren müssen, dass wir in einen Bereich gekommen wären, in dem es ein Risiko gewesen wäre."

Das liege daran, dass der Ferrari 296 GT3 die Vorderachse sehr stark über die Bremse aufheize - und auch die Kühlung der Bremsen beim Fahrzeug teilweise kritisch sei.

Aitkens Plan für den Sonntag: Zuerst die Pole, dann der Sieg

Was Flach besonders weh tut: Nach dem Qualifying musste man beim Ferrari durch eine Änderung der Balance of Performance zehn Kilogramm einladen, zudem wurde vor allem im unteren Bereich der Ladedruck massiv weggenommen, wodurch man kaum aus den Kurven komme. "Das war brutal", sagt der Schweizer. "Das trifft uns vor allem in der Spitzkehre."

Das gute Qualifying-Ergebnis sei aber nicht auf die gute Einstufung zurückzuführen gewesen. "Die BoP war okay, aber auch nicht überragend", sagt er. "Aber der massive Unterschied war, dass wir die Reifen viel besser zum Arbeiten gekriegt haben."

Nun liegt Aitken in der Meisterschaft zwar nur 13 Punkte hinter DTM-Leader Lucas Auer - und es sind noch 28 Punkte zu holen. Der Emil-Frey-Toppilot ist aber nur auf Platz sieben der Gesamtwertung.

"Das Problem ist, dass ich sechs Jungs um fünf oder zehn Punkte schlagen muss", weiß Aitken. "Dafür brauche ich realistisch gesehen viel Glück. Aber wir werden versuchen, die Pole zu holen und die Punkte so zu kriegen - und dann das Rennen zu gewinnen." Und Flach ergänzt: "Wir brauchen jetzt eine positive Fügung."

Hockenheim 2025

1ÖsterreichThomas Preining1:00:57.300h
2SchweizRicardo Feller+16.899s
3NiederlandeMorris Schuring+17.009s
4DeutschlandMaro Engel+21.871s
5TürkeiAyhancan Güven+22.522s

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