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"Schreie immer am Funk"

Rast erklärt seinen Wutausbruch in Hockenheim

Rene Rast legt sich am Samstag mit Ayhancan Güven an
Rene Rast legt sich am Samstag mit Ayhancan Güven an
Foto: © MST
04. Oktober 2025, 18:42

Mit einem Rückstand von nur sechs Punkten auf Tabellenführer Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) hat Rene Rast beim Finale in Hockenheim noch allen Grund zur Hoffnung: Am Sonntag könnte der Schubert-BMW-Pilot seinen vierten Titel holen, bevor er sich im kommenden Jahr aus der DTM verabschiedet.

Doch so einfach, wie es das Ergebnis auf den ersten Blick vermuten lässt, verlief das verregnete Samstagsrennen für den 38-Jährigen nicht: Denn Rast war in mehrere Zweikämpfe verwickelt und machte seinem Ärger über die Konkurrenz am Funk mit seinem Team unmissverständlich Luft.

"Was zum Teufel [ist los] mit Güven", schrie der dreifache Champion zwischenzeitlich in Richtung seines Renningenieurs Florian Rinkes. Auslöser war eine ruppige Aktion von Ayhancan Güven (Manthey-Porsche), der Rast am Heck getroffen und von der Strecke gedrängt hatte.

"Ich habe einen harten Schlag von rechts gekriegt", berichtet der BMW-Pilot, der nach dem Rennen aber bereits wieder versöhnliche Töne anschlug: "Er hat sich gerade entschuldigt und gesagt, dass er den Grip verloren hat. Von dem her ist das kein großes Ding."

Trotzdem blieb der Frust des dreifachen Champions nicht verborgen, nachdem er am Funk laut wurde: "Ja, natürlich. Ich schreie immer am Funk", schmunzelt der erfahrene DTM-Pilot im Gespräch mit Motorsport-Total.com und ergänzt: "Das ist mein Ventil, um wieder runter zu kommen."

Strategie von Rast "war die einzige Chance"

Der Treffer von Güven hätte jedoch auch das vorzeitige Aus bedeuten können, erinnert Rast. Doch er konnte weiterfahren und kam schließlich als Siebter ins Ziel. Dass am Ende nicht mehr drin war, lag auch an der gewählten Strategie des Schubert-Teams.

"Wir wollten einen Undercut fahren und haben früh gestoppt", erklärt der BMW-Pilot, der zu den Ersten gehörte, die zum Reifenwechsel kamen. Aber: "Um einen Undercut zu fahren, mussten wir mit hohen Luftdrücken fahren, um die ersten drei, vier Runden gute Rundenzeiten zu fahren."

"Das haben wir auch geschafft", resümiert der Mindener. "Wir haben dann ein oder zwei Leute überholt. Aber hinten raus, wenn es abtrocknet, so wie es gewesen ist, dann explodieren die Reifendrücke. Dann hast du natürlich keine Chance mehr. Aber es war die einzige Chance und mehr war nicht drin."

Rast profitierte zudem vom Ausfall von Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) und dem schwachen Qualifying von Tabellenführer Auer, der im Rennen nur Zwölfter wurde. "Mein Team hat mich darüber informiert, das wusste ich", verrät der Schubert-BMW-Pilot, der aus diesem Grund kein unnötiges Risiko eingehen musste.

Sein vierter Titel ist am Sonntag nun wieder in Reichweite. Und zwar "mehr denn je", schmunzelt der 38-Jährige. "Wenn ich morgen auf Pole fahre und das Rennen gewinne, dann haben wir es aus eigener Kraft geschafft. Aber es wird natürlich schwierig. Es muss trocken bleiben, ganz klar."

Wittmann sauer: "Mit aller Gewalt reingehalten"

Deutlich weniger Glück als Rene Rast hatte Schubert-Teamkollege Marco Wittmann, der sich bei einer Kollision mit Mirko Bortolotti (Abt-Lamborghini) einen Reifenschaden zuzog und deshalb einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen musste. Der BMW-Pilot fiel aus den Punkten heraus.

"Wir hatten vorher schon viele Zweikämpfe miteinander, auch immer wieder Kontakt", berichtet Wittmann, für den "alles schön und gut" war, bis es vor der Mercedes-Tribüne zum finalen Aufeinandertreffen kam. "Ich weiß nicht, ob man so reinhalten muss, wenn es für Leute um die Meisterschaft geht."

Nach Ansicht des Schubert-BMW-Piloten hat Bortolotti "wirklich mit aller Gewalt reingehalten" und die Kollision damit in Kauf genommen. "Natürlich war ich auf kalten Reifen, aber das muss er meiner Meinung nach mit einkalkulieren", schimpft Wittmann gegenüber "Motorsport-Total.com".

Wittmann hat nur noch kleine Titelchance

Zwar bekam der aktuelle DTM-Champion eine Verwarnung ausgesprochen, allerdings war das für seinen Kontrahenten nicht genug. "Ich musste komplett aufmachen und in Kurve 8 weit fahren, dadurch habe ich so gesehen zwei Positionen verloren", sagt Wittmann. "Und er war nicht auf Fahrzeughöhe."

"Deswegen ist es für mich nicht ganz nachvollziehbar. Und der Folgeschaden war der Reifenschaden danach", resümiert der Schubert-BMW-Pilot, der nun 25 Punkte hinter Tabellenführer Lucas Auer zurückliegt und damit nur noch theoretische Titelchancen hat.

"Solange es mathematisch möglich ist, darf man nicht aufgeben", bleibt der BMW-Pilot allerdings kämpferisch. "Natürlich gibt es mit dem Abstand nur ein Ziel, nämlich morgen zu gewinnen morgen. Wir werden es versuchen." Ob das möglich ist? "Das muss man gucken."

"Wir haben uns heute im Trockenen auch ein bisschen schwergetan", erinnert Wittmann an seinen 15. Startplatz im Qualifying. Zudem könnte er am Sonntag eine Schlüsselrolle im Titelkampf spielen, wenn es darauf ankommt, Teamkollege Rast zu unterstützen. "Wir lassen uns überraschen."

Hockenheim 2025

1ÖsterreichThomas Preining1:00:57.300h
2SchweizRicardo Feller+16.899s
3NiederlandeMorris Schuring+17.009s
4DeutschlandMaro Engel+21.871s
5TürkeiAyhancan Güven+22.522s

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