Mit Maximilian Mittelstädt, Pascal Groß und Niclas Füllkrug sortierte Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehenden Spiele der Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation drei Spieler aus, die zuvor einen festen Platz im Kader hatten. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus bewertet exklusiv bei RTL/ntv und sport.de die Nominierung - und kommentiert auch die Sturm-Problematik im DFB-Team.
Lothar Matthäus ist zufrieden mit dem 24-Mann-Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Spiele in der WM-Qualifikation gegen Luxemburg (10.10.) und in Nordirland (13.10./RTL).
"Ich kann mit dem Kader leben", sagte der Weltmeister von 1990 im Interview mit RTL/ntv und sport.de. Auch an der überraschenden Ausbootung von Stuttgarts Maximilian Mittelstädt stört sich Matthäus nicht.
Natürlich könne man die Entscheidung des Bundestrainers "diskutieren", so der Rekordnationalspieler. Aber: "Man sollte das so akzeptieren, wie es Julian Nagelsmann nominiert hat. Er will wahrscheinlich (Nathaniel) Brown bei sich dabei haben, er hat ja auch überragende Spiele gemacht für die Frankfurter Eintracht."
"Der Kader passt", sagte Matthäus und richtete den Blick in den Angriff. "Dass er Füllkrug weglässt - ist alles in Ordnung, kann man alles nachvollziehen. (Jonathan) Burkardt hat jetzt auch getroffen für Eintracht Frankfurt", sagte der RTL-Experte zu Nagelsmann Nicht-Nominierung von West-Ham-Stürmer Füllkrug. Für ihn steht SGE-Angreifer Burkardt im Aufgebot.
DFB-Krise? Lothar Matthäus wiegelt ab
Matthäus äußerte sich auch zur Torjäger-Problematik der Nationalmannschaft. "Wir haben keinen Gerd Müller, wir haben keinen Rudi Völler, wir haben keinen Karl-Heinz Rummenigge", sagte er: "Da müssen wir eben mit anderen Möglichkeiten diese Stelle besetzen."
Der verletzte Gladbacher Tim Kleindienst könne bei einer Rückkehr "mit seiner Mentalität" Abhilfe schaffen, so Matthäus. "Und Woltemade hat bei Newcastle jetzt schon einige Mal getroffen", wies die DFB-Legende auf Nick Woltemades starken Start in England hin.
Überhaupt: Von einer großen DFB-Krise will Matthäus nichts wissen. Er würde den Zustand der Nationalmannschaft "gar nicht als wackelig bezeichnen". Die Nagelsmann-Elf wisse, "was sie lernen müssen aus den ersten beiden Spielen".
Durch das 3:1 am 2. Spieltag gegen Nordirland seien "zumindest drei Punkte im Sack und auf das kann man aufbauen. Das sollten sie jetzt gegen Luxemburg (10.10., d.Red.) und Nordirland (13.10./RTL, d.Red.) fortsetzen. Die Mannschaft hat spielerische Qualitäten und ich glaube, dass das in der Slowakei ein Warnschuss für die Mannschaft war", spielte Matthäus auf den desaströsen Quali-Start an.
Er sei überzeugt, dass sich Deutschland trotz der Schwächephase "als Tabellenerster direkt für für die WM 2026 in Amerika qualifiziert".