BVB-Führungsspieler Nico Schlotterbeck steht wenige Wochen nach überstandener Verletzung auch vor seinem Comeback in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Dass Bundestrainer Julian Nagelsmann den Abwehrspieler für die Länderspiele gegen Luxemburg und Nordirland nominiert hat, ruft aber auch Kritik hervor.
Wären Markus Babbel und Peter Neururer für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verantwortlich, Nico Schlotterbeck stünde für die anstehenden Länderspiele gegen Luxemburg (10.10., 20:45 Uhr/ARD) und Nordirland (13.10., 20:45 Uhr/RTL) nicht im DFB-Kader. "Ich hätte ihn regenerieren lassen", sagte Babbel am Mittwochabend bei "Sport1".
Schlotterbecks Rückkehr nach langer Verletzungspause in die DFB-Auswahl hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann bereits vor der offiziellen Kaderbekanntgabe am Donnerstagvormittag angekündigt.
Babbel argumentiert: Eine Nicht-Nominierung wäre sowohl aus Sicht des BVB, des Spielers als auch des DFB derzeit die bessere Entscheidung gewesen. "Das erste Spiel ist gegen Luxemburg. Brauche ich da jetzt zwingend einen Nico Schlotterbeck? Bei allem Respekt vor Luxemburg, das muss ich auch mit anderem Personal hinbekommen."
Schlotterbeck komme gerade erst aus "einer schweren Verletzung" zurück, "der Körper ist diese Belastung nicht mehr gewohnt. Ich hätte ihn zuhause gelassen und ihm diese 14 Tage gegeben, um individuell daran zu arbeiten, dass sein Körper stabiler wird. Und damit er beim nächsten Lehrgang natürlich wieder voll einsatzfähig ist".
BVB-Star vor DFB-Comeback: Neururer redet sich Rage
Unterstützung erhielt der Europameister von 1996 von Trainer-Ikone Peter Neururer.
"Wir reden hier von Luxemburg! Und von einem Spiel, in dem es um weiß Gott was geht. Ich muss mir doch überlegen: Hilft es der Mannschaft? Hilft es dem Spieler? Der Mannschaft kann es nicht helfen gegen Luxemburg. Das sind Hütchen mit Beinen im Vergleich zur deutschen Nationalmannschaft. Lasst uns die Sache bitte so sehen wie sie ist: Gegen Luxemburg brauche ich keinen Schlotterbeck in Hochform - und die kann er gerade gar nicht haben. Also sorge ich dafür, dass ein Spieler, der für mich ein fester Bestandteil der Nationalmannschaft ist, noch eine Woche Pause macht."
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Babbel merkte in der Diskussionsrunde zudem an, dass Nagelsmann durchaus in der Abwehr über Alternativen verfüge - obwohl Abwehrchef Antonio Rüdiger verletzt fehlt. "Und die sagen sich doch: Da kommt ein verletzter Spieler, ein Rekonvaleszent. Für den muss ich raus? Was ist das denn für ein Verhältnis in der Mannschaft? Die Entscheidung ist nicht gut", redete sich Neururer dann förmlich in Rage.
Es hätte "wesentlich mehr Effekt" gehabt, wenn Schlotterbeck beim BVB an seiner Form gearbeitet hätte und erst im November für die abschließenden Länderspiele des Kalenderjahres zurückgekehrt wäre.





























