Der kriselnde Bundesligist Borussia Mönchengladbach muss nach dem verkorksten Saisonstart gleich zwei Schlüsselstellen neu besetzen. Die Bosse in Gladbach haben nun entschieden, in welcher Reihenfolge die vakanten Posten besetzt werden sollen.
Borussia Mönchengladbach hat mit Blick auf die Suche nach einem neuen Cheftrainer eine erste Entscheidung getroffen: Interimslösung Eugen Polanski bleibt solange in der Verantwortung, bis ein neuer sportlicher Leiter gefunden ist.
Das teilte Geschäftsführer Stefan Stegemann in der "Rheinischen Post" mit. "Der erste Stein, der fallen muss, ist der neue Sportliche Leiter. Den wollen wir zeitnah finden. Die Trainerfrage bleibt bis dahin offen", so der Gladbach-Boss.
Die Fohlen hatten sich nach schwachem Saisonstart von Chefcoach Gerardo Seoane getrennt und ihren U23-Trainer Eugen Polanski "bis auf Weiteres" befördert. Unter dem Ex-Profi holte die Borussia zunächst ein spätes Remis gegen Vizemeister Bayer Leverkusen, dann ging man im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt mit 4:6 (0:5) unter.
Kurz darauf zog Sport-Geschäftsführer Roland Virkus die Reißleine und trat zurück. Der Kaderplaner stand bereits seit geraumer Zeit in der Kritik, zahlreiche Fans hatten seine Entlassung zuletzt lautstark im Stadion gefordert.
Gladbach-Trio führt Gespräche
Möglich, so Stegemann, dass die Suche nach einem Nachfolger länger dauern könnte. Sehen die Gladbacher Bosse "gute Entwicklungen", bleibe die Trainer-Frage" vielleicht auch nicht so lange offen".
Unklar ist derweil, ob ein neuer Sport-Geschäftsführer oder ein Sportdirektor verpflichtet wird. Dies hänge "davon ab, welches Profil wir finden - und welches Profil Interesse hat, für Borussia diesen Job zu übernehmen".
Verantwortlich für die Suche seien neben Stegemann auch Geschäftsführer Markus Aretz und sowie Scoutingdirektor Steffen Korell. "Wir sondieren, führen Gespräche und bereiten eine Entscheidung vor, welche wir dann gemeinsam mit Präsidium und Aufsichtsrat treffen."
Managerposten vakant: Gedankenspiel um Kramer
Bislang galt Nils-Ole Book als heißester Anwärter auf den vakanten Posten am Niederrhein. Der 39-Jährige verlängerte am Mittwoch aber seinen Vertrag beim Fußball-Zweitligisten SV Elversberg, wo er seit 2023 als Sportvorstand tätig ist. Laut "RP"-Informationen hatten die Gladbacher "definitiv" mit Book Sondierungsgespräche geführt.
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Als weitere mögliche, externe Kandidaten brachte die Zeitung Marinko Jurendic (zuletzt FC Augsburg), Jonas Boldt (zuletzt HSV), Martin Schmidt (zuletzt Mainz 05), Alexander Rosen (zuletzt TSG Hoffenheim), Max Huiberts (AZ Alkmaar), Jörg Schmadtke (zuletzt FC Liverpool), Hubert Fournier (Technischer Direktor beim französischen Verband), Martin Stranzl (zuletzt Grazer AK) oder Andreas Bornemann (FC St. Pauli) ins Spiel.
Als interne Lösungen präsentiert "RP" neben Steffen Korell den Gladbacher Nachwuchsdirektor Mirko Sandmöller. Selbst eine Rückkehr von Christoph Kramer, bis 2024 noch Profi in Gladbach, sei "in einiger Zeit" denkbar - allerdings wohl eher in einer "Rolle als Manager-Azubi unter einem Sportchef".
Kramer hat zuletzt den Lehrgang "Management im Profifußball" begonnen. Zugleich hatte er mehrfach angedeutet, sich auch eine Karriere als Trainer vorstellen zu können.

































