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Nur 30 Fahrer kamen ins Ziel

Nach DNF-Flut: Rad-Stars rechnen mit WM-Kurs ab

Pogacar fuhr in Kigali zum WM-Titel, viele andere Fahrer sahen dagegen nicht mal das Ziel
Pogacar fuhr in Kigali zum WM-Titel, viele andere Fahrer sahen dagegen nicht mal das Ziel
Foto: © IMAGO/Zac Williams/SWpix.com
29. September 2025, 09:38
sport.de
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Am Sonntag kürte sich Radsport-Superstar Tadej Pogacar in Ruanda abermals zum Weltmeister. Als der Slowene die Ziellinie überquerte, war ein Großteil der 164 Starter schon gar nicht mehr im Rennen und tauchte in der Ergebnisliste bereits mit dem Kürzel DNF (Did Not Finish) auf. Viele Fahrer frustrierte das.

Kleine Ankündigung mit großen Folgen: Kurz vor dem Start des WM-Rennens in Kigali am Sonntag teilte der Radsport-Weltverband mit, dass das Zeitlimit für den Rückstand während des Rennens auf zehn Minuten limitiert wird. Bedeutet: Hat ein Fahrer zu einem bestimmten Zeitpunkt des Rennens einen Rückstand von zehn Minuten auf die Spitze, darf er nicht mehr weiterfahren und wird von der Rennleitung rausgenommen. 

Am Sonntag in Kigali führte diese Zehn-Minuten-Regel zu einem bizarren Bild, zumal sage und schreibe 134 Fahrer davon betroffen waren. Am Ende sahen nur 30 Fahrer das Ziel, so wenige wie seit 1995 nicht mehr bei einer Weltmeisterschaft. Das Frustlevel bei den Aussortierten war entsprechend hoch. 

Radsport-Stars klagen über Kurs und Reglement

"Wenn 25 Fahrer in der Ergebnisliste auftauchen und die anderen ein DNF haben, sollten sie sich vielleicht fragen, ob das der richtige Weg ist. Es waren ganz sicher mehr als 25 gute Fahrer hier am Start", klagte etwa der Belgier Xandro Meurisse, der am Ende einer der Leidtragenden des Zeitlimits und des harten Kurses war.

"Es gibt diesen Trend, alles schwerer zu machen. Wie hier mit einer Extra-Runde und ein paar mehr Anstiegen", beschwerte er sich. Er sei zwar nicht sauer, "aber ich hatte geplant, das Rennen zu beenden. Es ist immer schön, ein WM-Rennen zu beenden. Aber wenn sie dich anhalten, ist es nicht sehr nett. Wir wussten alle vorher, dass es unter diesen Bedingungen und auf diesem Kurs sehr schwer und zermürbend werden würde. Und genau so ist es gekommen."

"Einer der härtesten Tage meiner Karriere"

Auch der Niederländer Thymen Arensman war mit der Streckenführung nicht einverstanden und sagte: "Ich denke, eine Idee wäre es, zwei Runden weniger zu fahren, weil das hier ein bisschen drüber war. Vor allem unter diesen Bedingungen und auf dieser Höhe war es ein bisschen zu viel."

Die hohen Temperaturen, der harte Kurs und die vielen Höhenmeter setzten nicht nur den Fahrern zu, die das Ziel nicht sahen. Auch der Italiener Giulio Ciccone, der am Ende hervorragender Sechster wurde, litt laut eigener Aussage im Sattel wie nie zuvor. 

"Das war einer der härtesten Tage meiner Karriere. Ein grauenhaftes Leiden", gab er zu Protokoll. Das Wetter habe ihn und die anderen "Kilometer für Kilometer" ausgelaucht. Der Fünftplatzierte Toms Skujinš sagte: "Am Ende war es wie bei einem Triathlon. Jeder ist alleine ins Ziel gekommen."

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