Anlässlich des 70. Geburtstags seines langjährigen Weggefährten Karl-Heinz Rummenigge hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß vom FC Bayern auf die durchaus heftigen Auseinandersetzungen der beiden Alphatiere zurückgeblickt.
"Wir haben uns während Sitzungen und Besprechungen manchmal gefetzt, da ging es schön zur Sache. Aber - und das ist der entscheidende Unterschied im Vergleich zu heute: Heute sind die Leute schnell beleidigt und reden wochenlang nicht miteinander. Das hat es bei uns nie gegeben", sagte Hoeneß gegenüber "Sport1".
Der 73-Jährige ergänzte: "Wir waren in der Sache oft sehr hart gegeneinander, aber das hat unsere persönliche Freundschaft nie verändert."
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn arbeitete Rummenigge zunächst als TV-Experte. 1991 wurde er genau wie Franz Beckenbauer als Funktionär beim FC Bayern eingegliedert.
"Es entstand die Idee, mehr Fußballsachkompetenz in die Entscheidungsgremien zu holen", schilderte Hoeneß. "Einige vermuteten, dass mir das gar nicht gefallen würde, wenn plötzlich Franz Beckenbauer als Präsident und Karl-Heinz Rummenigge als Vizepräsident in den Verein kommen. Aber das Gegenteil war der Fall. Denn zu dem Zeitpunkt war ich für jeden Transfer ganz allein zuständig und habe oft nächtelang wach gelegen. Mit den beiden Experten wurde die Last auf mehrere Schultern verteilt, und damit ließ es sich viel leichter leben."
Darum hat Karl-Heinz Rummenigge den FC Bayern "schuldenfrei gemacht"
Immens wichtig war Rummenigge für den FC Bayern aber schon viele Jahre zuvor, zunächst als Top-Stürmer, dann durch seinen Wechsel zum italienischen Top-Klub Inter Mailand.
"Als ich Manager wurde, hatte der FC Bayern rund sieben Millionen Mark Schulden. Durch seinen Transfer – das waren damals etwa elf Millionen Mark – haben wir uns schuldenfrei gemacht", blickte Hoeneß zurück. "Mit den restlichen vier Millionen habe ich dann Lothar Matthäus für zwei Millionen und Roland Wohlfarth für eine Million verpflichtet. Mit der verbleibenden Million ist das Festgeldkonto des FC Bayern entstanden."
Er betonte, dafür müsse man Rummenigge "unendlich dankbar sein". Denn: "Sein Transfer hat dem FC Bayern geholfen, gesund zu werden."



























