Jens Castrop wird diesen September 2025 wohl nicht vergessen. Nicht nur, dass er am vergangenen Sonntag gegen Bayer Leverkusen (1:1) zum ersten Mal in seiner Karriere ein Bundesliga-Spiel von Beginn an bestritt und für Borussia Mönchengladbach 72 Minuten lang mitwirkte. Er stand elf Tage zuvor auch zum ersten Mal in einem A-Länderspiel für Südkorea auf dem Feld. Der Verbandswechsel könnte aber auch noch negative Folgen für den gebürtigen Düsseldorfer haben.
Am 10. September feierte Jens Castrop beim 2:2-Unentschieden in Mexiko sein Debüt für die südkoreanische Nationalmannschaft. Erst im August hatte die FIFA seinen Verbandswechsel vom DFB bestätigt. Castrops Mutter stammt aus Südkorea, der Mittelfeldspieler selbst hatte zuvor noch vier U21-Länderspiele für Deutschland bestritten.
Castrop zeigte sich nach seinem ersten A-Länderspiel für Südkorea noch voller Stolz und Euphorie. Doch all das wird aktuell auch von einer brisanten Frage überschattet, die auch seinen neuen Klub Borussia Mönchengladbach brennend interessiert: Muss Castrop bald zum Militär?
In Südkorea gilt eine strikte Wehrpflicht. Alle wehrtauglichen Männer sind verpflichtet, 18 bis 21 Monate Militärdienst zu leisten – auch Profisportler. Nur in seltenen Fällen gibt es Befreiungen. Das bekannteste Beispiel ist Heung-min Son, der erst nach dem Gewinn der Asienspiele 2018 einer langen Unterbrechung seiner Karriere entging.
Castrop gibt sich noch gelassen
Für Castrop könnte die Wehrpflicht ein ernstes Karriererisiko darstellen. Eine fast zweijährige Pause im Profifußball kann den Anschluss kosten, Form und Marktwert massiv beeinträchtigen. Noch ist unklar, ob und wann ihn die Wehrpflicht tatsächlich trifft. Bis dahin bleibt die Ungewissheit.
Castrop selbst versucht, Ruhe zu bewahren und meinte zu der Thematik in der "Bild": "Ich bin im Austausch mit meinem Management darüber. Aber ich freue mich jetzt erst einmal, Nationalspieler zu sein. Und den Rest gehen wir dann Schritt für Schritt."