Über vier Jahre liegt der letzte große Titelgewinn von Borussia Dortmund mittlerweile schon zurück, damals gewann der BVB zum fünften Mal in seiner Klubhistorie den DFB-Pokal. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte jüngst bei einer Podiumsdiskussion, dass der Verein unbedingt wieder etwas Handfestes gewinnen will. Er relativierte allerdings auch: "Ich bin Realist".
Als Gast in der Talkrunde "Sport trifft Politik" der "Ruhr Nachrichten" führte Hans-Joachim Watzke aus, dass es bereits eine sehr große Leistung gewesen sei, den Klub Borussia Dortmund in Sachen Größe, Strahlkraft und Renommee als "zweiten Leuchtturm" in Deutschland hinter dem FC Bayern etabliert zu haben.
Realistisch betrachtet sei es die größte Herausforderung für den BVB, die Rolle als Nummer zwei in Fußball-Deutschland auch sportlich wieder einzunehmen und zu behaupten.
"Wenn ich sehe, was Hamburg, Stuttgart oder Frankfurt für eine Wirtschaftskraft haben - und ich bekomme das ja jede Woche mit - dann weiß ich schon wie schwer es ist, alleine das hinzukriegen. Wenn du jetzt nicht Red Bull im Rücken hast, die dann mal eben Jürgen Klopp verpflichten", sagte der scheidende BVB-Geschäftsführer, der sich im November zum Vereinspräsidenten bei den Schwarz-Gelben wählen lassen will.
BVB in der laufenden Saison noch ungeschlagen
Watzke erinnerte aber auch daran, wie nah der Klub in den Jahren 2023 und 2024 dran war, Deutscher Meister beziehungsweise Champions-League-Sieger zu werden.
Der 66-Jährige meinte dazu: "Das kannst du nicht auf den letzten Millimeter planen. Wir waren ja zweimal so nah dran. Gegen Mainz 05 haben wir es einfach vergeigt, was eigentlich unvorstellbar war. Du kannst alles planen bis zum letzten Spieltag, aber am letzten Spieltag muss es die Mannschaft dann schon einfahren. Ein Jahr später haben wir (das Champions-League-Finale, Anm. d. Red.) gegen Real Madrid gespielt, da waren wir in der ersten Halbzeit auch klar besser, hätten ich Führung gehen müssen. Aber ich weiß: Hätte, hätte, ..."
In die laufende Saison sie die Schwarz-Gelben im Großen und Ganzen erfolgreich gestartet. Nach insgesamt sechs Pflichtspielen in drei Wettbewerben steht die Mannschaft von Cheftrainer Niko Kovac noch immer ohne Niederlage da, schlug zuletzt am Sonntag den VfL Wolfsburg in der Bundesliga mit 1:0.