Mit Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge haben zwei ehemalige Spieler des FC Bayern den Verein als Manager und Vorstandschef nachhaltig geprägt. Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic haben das nicht geschafft. Vielleicht ja eines Tages Klub-Ikone Thomas Müller, lässt Aufsichtsratsmitglied Rummenigge seine Gedanken spielen.
Thomas Müllers Nordamerika-Abenteuer könnte laut Karl-Heinz Rummenigge auch dazu dienen, sich auf eine potenzielle Funktionärs-Rolle beim FC Bayern vorzubereiten.
"Ich finde, Thomas hat es richtig gemacht. Er macht in Nordamerika neue Erfahrungen, erweitert seinen Horizont, perfektioniert eine andere Sprache und lernt eine neue Kultur kennen. Er könnte sich dort ein Stück weit vorbereiten auf einen möglichen Job danach", sagte Rummenigge in einem "dpa"-Interview anlässlich seines 70. Geburtstags.
Müller - 756 Spiele für die Münchner - hatte zur Saison 2025/26 beim FC Bayern keinen neuen Vertrag mehr bekommen und wechselte daraufhin in die MLS zum kanadischen Klub Vancouver Whitecaps.
"Es ist der Wunsch der Fans und des Klubs, dass ehemalige Spieler bei Bayern München eine Führungsrolle einnehmen", so Rummenigge über ein mögliches künftiges Engagement des langjährigen Publikumslieblings.
FC Bayern: Rummenigge verteidigt Hoeneß
Entscheidend sei aber, dass Müller "Lust auf diese ganz neue Herausforderung" habe, sagte der frühere Vorstandschef des FC Bayern und mahnte: "Er hat Fußball gespielt auf höchstem Niveau, das würde ihm fraglos helfen. Und er kennt den Klub bestens. Aber klar ist auch: Ein Vorstands- oder Managerposten ist ein völlig anderer Job als der auf dem Platz."
Klar ist für Rummenigge: Der medial omnipräsente Ehrenpräsident und Vereins-Patriarch Uli Hoeneß schadet dem FC Bayern nicht - im Gegenteil.
"Der FC Bayern braucht nicht weniger Uli Hoeneß, er braucht mehr Uli Hoeneß. Ich habe mit Uli alles erlebt. Er war mein Mitspieler. Er war Manager. Er war mein Kollege im Vorstand. Und ich kenne keinen Menschen, der den FC Bayern mehr gelebt hat als Uli Hoeneß", betonte der Vize-Weltmeister von 1986 über seinen langjährigen Kollegen als Spieler und Funktionär.
Hoeneß' jüngste Kritik an FCB-Sportvorstand Max Eberl legt Rummenigge in der Schublade für 'halb so wild' ab. "Wenn zwischendurch mal ein Zwist entsteht, dann entsteht er eben", so der ehemalige CEO. "Es gibt die bayerische Streitkultur. Die hat Uli mit mir bis zum Exzess betrieben, da sind manchmal die Türen aus den Angeln geflogen. Aber das waren auch reinigende Gewitter. Und was immer Uli tut, tut er zum Wohle des FC Bayern."
Ziel des FC Bayern sei weiterhin "national immer der Branchenführer" zu sein. "Und international wollen wir, wenn es gut läuft, auch mal wieder ganz weit kommen."