Der erste Bundesligasieg seit über sieben Jahren hat beim Hamburger SV am Samstag für reichlich gute Laune gesorgt. An der Elbe hofft man, dass der 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim die große Initialzündung war. Mahnende Worte kommen von einem Ex-Trainer des HSV.
Aus Sicht von Thomas Doll muss der Hamburger SV in der kommenden Woche gegen Union Berlin erst noch beweisen, dass der Arbeitssieg gegen Heidenheim kein Zufallsprodukt war. Das Wiedersehen mit Steffen Baumgart biete nämlich noch einmal eine ganz andere Brisanz.
"Baumgart wird seine Spieler total heiß machen, um Hamburg unbedingt zu schlagen. Auf den HSV wartet dort eine echte Feuerprobe", wird Doll von der "Bild" zitiert.
Der heutige Union-Coach hatte in der letzten Saison noch bei den Rothosen an der Seitenlinie gestanden. Im November trennte sich der HSV von Baumgart.
Unter dessen Nachfolger Merlin Polzin gelang schließlich die erhoffte Bundesliga-Rückkehr. Baumgart heuerte derweil nur wenige Wochen nach seiner Entlassung in Hamburg bei Union an.
Beim HSV platzt endlich der Knoten
Beim HSV hatte es nach dem Aufstieg zuletzt einen bitteren Realitätscheck gegeben. Dem gewaltigen Umbruch im Sommer folgte ein Stolperstart mit nur einem Punkt und null Toren aus den ersten drei Partien. Gegen Heidenheim platzten dann gleich mehrere Knoten.
"Jetzt hat man nach vier Punkten aus vier Partien ein wenig Luft. Es war ein vernünftiger Auftritt, auf den man aufbauen kann. Ob es die Wende war, kann man noch nicht sagen", kommentierte Doll den Auftritt.
In der Hansestadt sollte man sich auf weitere Pleiten einstellen, wie es sie zuletzt beim 0:5 gegen den FC Bayern gegeben hatte, betonte Doll. Der HSV habe zwar inzwischen bewiesen, dass er "bundesligareif" sei.
Doch es würden noch Gegner kommen, "die unserem Verein die Grenzen aufzeigen werden", so Doll, der zwischen 2004 und 2007 einst selbst drei Jahre HSV-Trainer war.