Hertha BSC steckt nach dem 0:2 gegen den SC Paderborn nicht nur sportlich, sondern auch gesundheitlich in einer veritablen Krise. Nach der dritten Saisonniederlage erklärte Kapitän Fabian Reese, dass die Mannschaft in der Woche vor dem Spiel von einer ungewöhnlich heftigen Krankheitswelle getroffen worden sei.
"Ich möchte mein Team und uns alle nicht entschuldigen, aber wir hatten 13, 14 Spieler, die vier bis fünf Tage dieser Woche komplett krank waren", berichtete Fabian Reese. Er bestätigte dabei, dass es sich wohl größtenteils um Corona-Fälle gehandelt habe. Das Virus sei "in Deutschland schon mal sehr populär" gewesen, so die Worte des Hertha-Kapitäns, der selbst 90 Minuten lang auf dem Platz gestanden hatte.
Der Offensivmann betonte mehrfach, die Umstände nicht als Ausrede vorschieben zu wollen. Doch die Dimension der Erkrankungen habe deutliche Spuren hinterlassen. "Wir haben ein gemeinsames Training im Team gemacht. Die meisten Spieler waren fünf- oder sechsmal beim Arzt seit Samstagabend. Das ist uns allen schon sehr an die Substanz gegangen. Das hatten wir nicht mal während der Pandemie in so einem großen Ausmaß", erklärte Reese.
Gleichwohl stellte er klar, dass die Alte Dame schlichtweg schlechten Fußball gezeigt habe gegen die Ostwestfalen aus Paderborn: "Es muss der Anspruch sein, ein besseres Fußballspiel abzuliefern."
Corona-Welle kommt für Hertha BSC zur Unzeit
Auch Trainer Stefan Leitl wollte die Viruserkrankungen nicht als Erklärung für die schwache Vorstellung heranziehen: "Ich glaube, dass wir alles dafür getan haben, dass eine gute und fitte Mannschaft auf dem Platz steht", betonte er.
Der Wille sei erkennbar gewesen, gerade in der ersten Halbzeit habe sein Team energisch dagegengehalten. Am Ende habe aber die Kraft gefehlt. "Hintenraus haben uns sicher die Körner gefehlt, um nochmal einen Punch zu entwickeln und das Spiel zu drehen", so Leitl.
Für Hertha BSC kommt die Krankheitswelle zur Unzeit: Der Saisonstart ist bereits misslungen, der Druck wächst. Dass die körperliche Verfassung einer Vielzahl von Spielern zusätzlich beeinträchtigt ist, erschwert die Lage weiter.