Nach seinem verschossenen Elfmeter beim 2:0-Sieg gegen den FC St. Pauli ist Nationalspieler Angelo Stiller vom VfB Stuttgart hart mit sich selbst ins Gericht gegangen.
Der 24-Jährige war in der 25. Minute beim Stand von 0:0 äußerst kläglich vom Punkt an St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj gescheitert. "Er geht sehr früh rüber. Daher denke ich, dass er nochmal auf die andere Seite geht und habe versucht, ihn auszugucken, aber so war es dann bodenlos", übte Stiller nach der Partie bei "Sky" deutliche Selbstkritik.
Besonders bitter aus Sicht des Mittelfeldakteurs: Wenige Minuten nach dem verschossenen Elfmeter vergab er auch noch eine dicke Chance aus dem Spiel heraus.
"Ich bin kein Stürmer, aber wenn ich so knapp vorm Tor bin, muss ich den klar machen", wurde Stiller auch mit Blick auf diese Szene deutlich.
Zum Matchwinner für den VfB Stuttgart avancierte dann Angreifer Ermedin Demirovic, der nicht nur die Kapitänsbinde trugt, sondern auch das 1:0 selbst erzielte (43.) und das 2:0 durch Bilal El Khannouss (50.) vorbereitete.
Demirovic kritisiert "Wahnsinn" rund um den VfB Stuttgart
"Die Art und Weise war wichtig. Wir haben alles in die Waagschale gelegt, haben alles reingehauen", kommentierte Demirović den Sieg seiner Mannschaft. "Wir sind volles Pressing gegangen und haben uns mit dem Sieg belohnt. Es macht Spaß, vor so einer wahnsinnigen Kulisse den Sieg einzufahren."
Aus VfB-Sicht war der Erfolg gegen die vorher ungeschlagenen Hamburger auch eine Reaktion auf die deutliche 1:3-Pleite gegen den SC Freiburg am vergangenen Wochenende und den etwas holprigen Saisonstart, nach dem rund um den DFB-Pokalsieger bereits einige Negativschlagzeilen aufkamen.
"Für mich ist es Wahnsinn, dass man nach drei Spieltagen so eine Unruhe entfacht und entwickelt", sagte Demirovic. "Ich habe es nach dem Freiburg-Spiel angesprochen, dass man versucht, alles negativ zu machen. Klar ist es nicht gut und wir haben nicht gut gespielt, aber von einem Fehlstart zu reden, ist auch der falsche Ansatz."