Das deutsche Davis-Cup-Team ist dem Ticket für die Finalrunde in Bologna ganz nah. Das Spitzendoppel soll am Samstag die Entscheidung bringen.
Jan-Lennard Struff zeigte wild entschlossen die Siegerfaust, Yannick Hanfmann riss jubelnd die Arme in die Luft und Talent Justin Engel feierte auf der Tribüne mit: Das deutsche Davis-Cup-Team ist voll auf Kurs Bologna.
Die Auswahl von Bundestrainer Michael Kohlmann führt im entscheidenden Auswärtsduell in Japan nach einem perfekten Auftakttag mit 2:0 und hat die Finalrunde in Italien fest im Blick.
"Wenn man mir vorher gesagt hätte, dass wir 2:0 vorne sind hätte ich sofort gesagt: Alles klar, unterschreiben wir!", sagte der hochzufriedene Kohlmann nach dem erfolgreichen Auftakt im Ariake Coliseum, dem Spielort von Olympia 2021. Vor stimmungsvoller Kulisse hatten seine Routiniers zuvor nervenstark und konzentriert abgeliefert. Das Topdoppel Kevin Krawietz und Tim Pütz hat damit am Samstag (6.00 Uhr/Tennis Channel) die Chance, früh alles klar zu machen für die Endrunde vom 18. bis 23. November.
Tennis: Deutsches Team ohne Alexander Zverev
In Abwesenheit von Spitzenspieler Alexander Zverev sorgte zunächst der schon bei den US Open starke Struff mit überzeugender Leistung beim 6:4, 6:7 (4:7), 6:4 gegen den früheren Weltranglisten-24. Yoshihito Nishioka für den Anfang.
"Es war ein brutal toughes Match", sagte Struff: "Ich bin sehr glücklich, dass ich einen Punkt für Deutschland holen konnte. Die Partie ist mega eng."
Hanfmann sorgte dann dafür, dass die deutsche Mannschaft einen klaren Vorteil besitzt. Der konzentrierte Karlsruher setzte sich mit 6:3, 6:3 gegen Shintaro Mochizuki durch, die Nummer eins der Gastgeber.
"Ich bin extrem happy und auch stolz", sagte Hanfmann: "Jetzt haben wir ein 2:0 und wollen morgen Gas geben und den nächsten Punkt holen, dass wir nach Bologna kommen."
Davis Cup: Engel-Einsatz vorerst nicht geplant
Sollten Krawietz/Pütz überraschend als klare Favoriten gegen Yosuke Watanuki/Takeru Yuzuki die Entscheidung verpassen, könnten zwei weitere Einzel folgen. Ein Einsatz des erst 17-jährigen Engel, der erstmals im Aufgebot steht, ist dabei vorerst nicht geplant.
Kohlmann hatte den Nürnberger nach dem Ausfall des angeschlagenen Daniel Altmaier nachnominiert. Der Weltranglistendritte Zverev hatte dagegen frühzeitig abgewinkt, er räumt dem Davis Cup nur noch selten Platz in seinem Terminkalender ein.
Auch ohne Zverev erreichte das verschworene deutsche Team im vergangenen Jahr das Halbfinale - und schickt sich nun erneut an, bei der Finalrunde mitzumischen.
