Mit der Entlassung von Meistertrainer Jaron Siewert und Sportvorstand Stefan Kretzschmar hat Geschäftsführer Bob Hanning bei den Füchsen Berlin in der vergangenen Woche für ein Beben in der Handball-Bundesliga gesorgt. Die Kritik an der Entscheidung ist groß. Auch ein weiterer DHB-Weltmeister von 2007 teilte nun gegen den 57-Jährigen aus.
Es war ein großes und unerwartetes Personalbeben beim Meister der Handball-Bundesliga: Die Füchse Berlin trennen sich von Sportchef Stefan Kretzschmar und Trainer Jaron Siewert. Im Anschluss gab es nicht nur eine schallende Niederlage gegen Magdeburg, sondern deutliche Kritik von zahlreichen Stars aus der Handball-Welt an Klubboss Bob Hanning.
Nach Pascal Hens und Michael "Mimi" Kraus hat mit Christian Schwarzer der nächste Weltmeister von 2007 scharf gegen den Geschäftsführer des Meisters geschossen. "Was überraschend ist, dass es niemanden gibt, der Einhalt gebietet, wenn da jemand (Bob Hanning, Anm. d. Red.) solche Entscheidungen trifft", kritisierte Schwarzer im "Sport1"-Interview.
Füchse Berlin: Bob Hanning im Mittelpunkt der Kritik
Dem einstigen Weltklasse-Kreisläufer fehlt eine Instanz, die das Wirken des gebürtigen Esseners bremsen kann. "So kenne ich normal-geführte Vereine. So eine Entscheidung ist in anderen Vereinen vermutlich gar nicht machbar", legte die Handball-Ikone im Gespräch mit dem TV-Sender nach.
"Anscheinend ist Bob Hanning zu mächtig, dass er diese Entscheidung, ohne jemanden Fragen zu müssen, treffen kann. Jemand, der normal denkt, würde so eine Entscheidung niemals treffen", betonte der 55-Jährige, der glaubt, dass die Füchse Berlin möglicherweise durch den Verlust des Duos in sportliche Not geraten.
"Es wird sehr schwer werden, das wieder hinzubekommen", meinte Schwarzer , der nachlegte, dass nur Erfolg auf der Platte für eine Stimmungsumkehr in der Hauptstadt sorgen könne: "Aber wenn du weiterhin so spielst wie gegen Magdeburg, dann kann so ein Schuss auch nach hinten losgehen."