Für Kasper Hjulmand geht es in Leverkusen Schlag auf Schlag. Zum Start warten die Frankfurter, die ihre Qualitäten als Bayern-Jäger unter Beweis stellen wollen.
Bei seinem "hektischen" Kaltstart strahlte Kasper Hjulmand die nötige Gelassenheit aus. Der neue Trainer von Bayer Leverkusen gab klare Kommandos auf dem Trainingsplatz, schnappte sich seine Spieler für Einzelgespräche und richtete den Fokus umgehend auf den ersten Härtetest.
Dass ihm für all das kaum mehr als 48 Stunden blieben? Kein Problem für den neuen Ruhepol der Rheinländer.
Es geht Schlag auf Schlag, doch in seiner Zeit als dänischer Nationalcoach habe er viel gelernt.
"Da muss man sehr präzise umgehen mit seinen Minuten. So ist es jetzt auch hier", sagte Hjulmand, der vor seinem Debüt am Freitag (20:30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt nur zwei Einheiten auf dem Rasen absolvieren konnte: "Ich weiß, was ich tue, und ich glaube, ich habe die richtige Erfahrung dafür."
Bundesliga: Schwerer Gegner bei Hjulmand-Auftakt in Leverkusen
Darauf setzen auch die Bayer-Bosse um Simon Rolfes nach der Blitztrennung von Erik ten Hag. Der Start verlief schließlich alles andere als zufriedenstellend, nur einen Punkt holte die im Sommer runderneuerte Werkself bislang.
Und nun wartet ausgerechnet die Eintracht, die ihre Qualitäten als Bayern-Jäger unter Beweis stellen kann und derzeit dort steht, wo sich die Leverkusener eigentlich sehen.
Für beide Teams besitzt das Spitzenspiel einen wegweisenden Charakter. Von einer möglichen Bayern-Jagd wollen sie in Frankfurt aber ohnehin nichts wissen, wie schon im Vorjahr stapeln die Verantwortlichen tief. Zumal die Hessen seit über elf Jahren auf einen Sieg in der BayArena warten.
Ziel sei es, "auch in der kommenden Saison wieder international zu spielen", sagte Sportvorstand Markus Krösche, der mit der Eintracht zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze springen könnte: "Wir wollen so lange wie möglich oben dabei bleiben."
Kampfansagen? Fehlanzeige! Ähnlich sieht es bei den Leverkusenern aus, die ihre Ziele nach dem XXL-Umbruch etwas widerwillig anpassen mussten und von Frankfurts Coach Dino Toppmöller als "Wundertüte" eingeschätzt werden.
Geduld lautet dieser Tage einmal mehr das Stichwort, Geduld, die Rolfes bei ten Hag fehlte. Zeit wird aber auch Hjulmand benötigen, schließlich drücke man "nicht einfach einen Knopf und schon spielen sie so, wie man es will", betonte der Däne.
Und dennoch weiß der 53-Jährige, der Dänemark 2021 ins EM-Halbfinale führte, wie sich binnen kürzester Zeit ein Team formen lässt. Viel Talent und viel Qualität sieht Hjulmand bei Bayer, er werde "versuchen, das zum Laufen zu bringen".
Und dann? "Wird es hoffentlich plötzlich explodieren", sagte er. Bis dahin werde seine Mannschaft "gute Minuten spielen, wir werden schlechte Minuten spielen".
Hjulmand, so viel ist sicher, wird in jedem Fall die Ruhe bewahren.

































