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"Leberking" kämpft in Deutschland

Kabayel trifft wohl auf albanischen Knockouter

Agit Kabayel schlägt wieder zu - in Deutschland
Agit Kabayel schlägt wieder zu - in Deutschland
Foto: © IMAGO/Wang Haizhou
11. September 2025, 20:30

Agit Kabayel boxt endlich wieder in Deutschland: Nach Informationen von sport.de steigt der WBC-Interims-Weltmeister im Schwergewicht Ende des Jahres/Anfang 2026 in NRW in den Ring. Über den Gegner wird spekuliert. Die Box-Bibel "The Ring" bringt einen ungeschlagenen Albaner ins Spiel, den auch Kabayels Manager schon als Option genannt hat. 

"Mein Promoter Queensberry, mein Manager Spencer Brown und alle Leute um mich herum geben maximal Gas. Es wird spannend, es wird groß, es wird eine Homecoming-Veranstaltung hier in Deutschland", kündigte Agit Kabayel zuletzt bei Instagram einen Kampf vor heimischer Kulisse an

Er hoffe in zwei, drei Wochen mehr zu Schauplatz, Kampfdatum und Gegner zu verkünden, so der "Leberking" aus Wattenscheid weiter: "Es wird auf jeden Fall geil."

"The Ring" berichtet, dass die Details zu Kabayels "Homecoming Event" kurz vor spruchreif sind. Als möglichen Gegner nennt die amerikanische Box-Bibel Nelson Hysa - was sich mit sport.de-Informationen deckt.

Video: Exklusiv: Kabayel fordert Usyk heraus

Den 1,96-Meter-Hünen aus Albanien hatte Kabayels Manager Spencer Brown schon Ende Juli in einem Interview mit unserer Redaktion ins Spiel gebracht. "Er denkt, er kann Agit ausknocken", sagte der Brite damals über den ungeschlagenen Hysa. 

Der "Albanische Adler" ist seit 2022 Preisboxer, 21 seiner 23 Kämpfe gewann er vorzeitig. Zuletzt boxte Hysa Anfang Juni: In Ipswich schlug er den Deutschen Patrick Korte durch Technischen K.o. in Runde zwei und sicherte sich den (unbedeutenden) EM-Titel der WBO. 

Top-10-Gegner gesucht - Kabayel gegen Hysa?

Kabayels Promoter Frank Warren hat bisher lediglich verlauten lassen, seine Agentur Queensberry werde "in den nächsten Wochen" einen Kampf in Deutschland ankündigen. "Ich habe ihm (Kabayel, Anm.d.Red.) versprochen, dass er in seinem Land boxt und das wird so kommen. Er wird der Hauptkämpfer einer Show in Deutschland gegen einen Top-10-Boxer sein", zitiert "The Ring" den Briten.

Dieses Kriterium erfüllt Hysa "offiziell". Beim Weltverband WBA belegt der bereits 41-Jährige Rang sieben der Weltrangliste, die WBO führt ihn an Position neun. Außerdem steht Hsya wie Kabayel bei Queensberry unter Vertrag - was ebenfalls dafür spricht, dass der Albaner eine Chance gegen Kabayel bekommt. Angesichts der recht großen albanischen Community in Deutschland ließe sich mit Hysa zudem eine Halle voll machen.

Hysa weist zwar eine beeindruckende K.o.-Quote von 91 Prozent auf, hat bis dato aber noch nicht einen Gegner aus der erweiterten Weltspitze geschlagen. Dass er bei zwei Weltverbänden unter den Top 10 steht, dürfte guten Kontakten geschuldet sein, gegen Kabayel wäre Hysa trotz eines Größenvorteils von fünf Zentimetern krasser Außenseiter. 

Kabayels Gegnersuche gestaltet sich schwierig

Rein sportlich ist der Kampf vor heimischen Publikum für Kabayel als "Stay-Busy-Kampf" zu bewerten. Der 32-Jährige (in 26 Kämpfen ungeschlagen, 18. K.o.-Erfolge) ist seit seinem Leber-Knockout über China-Koloss Zhang Zhilei WBC-Interims-Weltmeister und Pflichtherausforderer von Oleksandr Usyk. 

Kabayel vs. Hysa - viele Box-Fans dürften angesichts des Klassenunterschieds enttäuscht sein. Nach sport.de-Informationen war es für das Management des Deutschen aber schwer, überhaupt einen halbwegs vermarktbaren Gegner zu bekommen.

Video: Agit Kabayel zeigt RTL sein WBC-Gold

Lawrence Okolie, Nummer 1 des WBC und Ex-Cruisergewichts-Weltmeister, hatte Kabayel zwar öffentlich herausgefordert. Der Engländer soll allerdings eine unrealistische Gage für ein Duell mit Kabayel in Deutschland gefordert haben. Die britischen Ex-Champions Daniel Dubois und Anthony Joshua spielen ohnehin in einer zu hohen Preisklasse.

Bad Boy Derek Chisora wäre ein klangvoller Name gewesen - der Veteran dürfte aber nicht gewillt sein, seinen Status als Nummer 1 der IBF aufs Spiel zu setzen.

Der Kongolese Martin Bakole steigt offenbar zu einem Duell gegen Kabayel-Opfer Zhang in den Ring und ist ebenfalls nicht verfügbar. Ex-WBC-Weltmeister Deontay Wilder liebäugelt mit einem Crossover-Kampf gegen MMA-Star Francis Ngannou - eine mögliche Niederlage gegen Kabayel wäre da wenig hilfreich. Viele Optionen bleiben Kabayel also nicht - so kommt wohl Hysa zum Zug.

Für Kabayel geht es darum, "aktiv" zu bleiben, "um drin zu bleiben, im Flow zu bleiben, keinen Ringrost zu kriegen", wie der Revierkämpfer Ende Juni bei sport.de betonte.

Im kommenden Jahr könnte Kabayel seine WM-Chance gegen Weltmeister Usyk bekommen. Der Ukrainer muss zuvor allerdings noch den WBO-Gürtel gegen den Sieger des Kampfes zwischen Joseph Parker (Neuseeland) und Fabio Wardley (England) am 25. Oktober verteidigen. Usyk selbst wird dieses Jahr nicht mehr boxen.

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