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Brisantes Bundesliga-Duell

Ist ausgerechnet dieser Torwart die BVB-Zukunft?

Diant Ramaj ist vom BVB an den 1. FC Heidenheim verliehen
Diant Ramaj ist vom BVB an den 1. FC Heidenheim verliehen
Foto: © IMAGO/Michael Weber IMAGEPOWER
11. September 2025, 18:41

Beim kommendem Bundesliga-Gegner 1. FC Heidenheim steht mit Diant Ramaj ausgerechnet eine Leihgabe von Borussia Dortmund im Tor. Der 23-Jährige ist bekannt für sein großes Selbstbewusstsein, sorgte in Heidenheim schon für reichlich Unruhe - und könnte die BVB-Zukunft zwischen den Pfosten sein.

Diant Ramajs Rückkehr zum 1. FC Heidenheim Ende Juli begann mit einem Knall.

Gleich bei der Verkündung der Leihe vom BVB zu seinem Ex-Verein informierte Vorstandschef Holger Sanwald darüber, dass der 23-Jährige für den Zeitraum seines einjährigen Gastspiels als Nummer eins eingeplant sei.

Von einer "sportlichen Entscheidung", die "notwendige Planungssicherheit" gewährleisten solle, war im Statement des FCH-Machers die Rede - und davon, dass der langjährige Stammkeeper Kevin Müller die Verantwortlichen zuvor über einen angestrebten Wechsel in die MLS in Kenntnis gesetzt habe.

Müller, in Heidenheim nach zehn Jahren Vereinszugehörigkeit und über 300 Pflichtspielen eine absolute Institution, ließ das nicht auf sich sitzen. In den sozialen Netzwerken dementierte er seinen Wechsel-Wunsch. Ein sportlicher Wettkampf mit Ramaj "nach dem Leistungsprinzip" sei ihm nicht offeriert worden - eine Aussage, die im Klub wiederum mit "Verwunderung" registriert wurde.

Erst kurz vor dem ersten Saison-Pflichtspiel im DFB-Pokal beim Regionalligisten Bahlinger SC wurde der Konflikt beigelegt. Ramaj hatte, ganz ohne eigenes Verschulden, für ungewöhnlich große Unruhe im sonst so beschaulichen Heidenheim gesorgt.

Video: Matthäus: So stark sind die Bayern und der BVB

Besonderes BVB-Duell für Diant Ramaj

Sportlich rechtfertigte Ramaj die Entscheidung für ihn als Stammkraft schnell. Gegen Bahlingen hielt er beim Stand von 2:0 einen Elfmeter. Heidenheim gewann die Partie letztlich souverän mit 5:0.

Die Bundesliga-Pleiten gegen den VfL Wolfsburg (1:3) und RB Leipzig (0:2) waren nicht am Schlussmann festzumachen. Dieser lieferte zwei solide Vorstellungen ab.

Am Samstag gegen den BVB (ab 15:30 bei Sky* und WOW* sowie im LIVE-Ticker auf sport.de) wartet nun das aus Ramajs Sicht bisher mit Abstand brisanteste Spiel seines zweiten Heidenheim-Engagements auf ihn.

Die Dortmunder Verantwortlichen werden ganz genau hinschauen, wie der frühere deutsche Junioren-Nationalkeeper mit dieser Drucksituation umgeht.

Wer beerbt Gregor Kobel beim BVB?

Denn: Ramaj gilt beim BVB als möglicher Nachfolger für Gregor Kobel, sollte der 27-jährige Schweizer, der sich in den letzten Jahren den Ruf als einer der besten Torhüter Europas erwarb, eines Tages den Lockrufen eines internationalen Top-Klubs erliegen.

Die Indizien für Ramajs Kronprinz-Status sind eindeutig: Immerhin fünf Millionen Euro Ablöse überwies der BVB im Januar an seinen Ex-Klub Ajax Amsterdam. Eine Kaufoption räumten die Schwarz-Gelben dem 1. FC Heidenheim für den jungen Schlussmann nicht ein.

Dass Ramaj das Zeug zum BVB-Torwart haben könnte, bewies er nicht nur mit seinem sehr ordentlichen Start auf der Ostalb.

Auch die Leihe zum FC Kopenhagen in der vergangenen Rückrunde erwies sich als Volltreffer. 19 Pflichtspiele bestritt er für den dänischen Hauptstadt-Klub, in zehn davon blieb er ohne Gegentor.

Am nationalen Double hatte Ramaj maßgeblichen Anteil. Auch in der Conference League überzeugte er, wo Kopenhagen nach dem K.o.-Playoff-Erfolg gegen Heidenheim erst im Achtelfinale gegen den späteren Sieger FC Chelsea die Segel streichen musste.

BVB: Ramaj-Ansage sorgt für Wirbel

Unter Experten gilt Ramaj trotz seines noch recht jungen Alters bereits als kompletter Torwart. Er bringt nicht nur eine gute Strafraumbeherrschung und starke Reflexe mit, sondern ist auch versiert mit dem Ball am Fuß.

Und: Der gebürtige Stuttgarter, der über Stationen beim VfB und den Kickers in Heidenheim landete und dann von Eintracht Frankfurt nach Amsterdam wechselte, verfügt über ein gerütteltes Maß an Selbstbewusstsein.

"Ich habe gesagt, dass ich der beste Torwart der jungen Generation bin. Und ich denke, das habe ich in den vergangenen Monaten unter Beweis gestellt", tönte er in einem "Sport Bild"-Interview Anfang Juni.

Mit Blick auf seine damals noch offene Zukunft nach der Kopenhagen-Leihe betonte er: "Ich muss weiter auf dem Platz stehen, Minuten bekommen, Spielpraxis. Daher steht für mich fest: Ich setze mich in Dortmund nicht auf die Bank!"

Der Boulevard witterte prompt einen "Torwart-Zoff" beim BVB - der dann aber doch keine ganz großen Kreise zog, obwohl die Aussagen Ramajs bei den Vereinsbossen keineswegs auf Begeisterung gestoßen sein sollen.

Umso genauer werden sie hinschauen, wie sich der potenzielle Kobel-Erbe in Heidenheim schlägt - nicht nur am kommenden Samstag.

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