Am Mittwoch versammelten sich die 30 Besitzer zu einer planmäßigen Sitzung in New York. Im Anschluss gab Commissioner Adam Silver eine Pressekonferenz, bei der natürlich die Vorwürfe rund um Salary-Cap-Skandal im Vordergrund standen.
"Die Beweislast liegt bei der Liga, wenn wir ein Team, einen Besitzer, einen Spieler oder ein anderes Mitglied der Liga bestrafen wollen", sagte Silver bei seiner PK in Midtown Manhattan.
"Ich denke, wie bei jedem Verfahren, das ein grundlegendes Gefühl von Fairness erfordert, sollte die Beweislast bei der Partei liegen, die im Wesentlichen die Anklage erhebt."
Silver führte weiter fort: "Wir haben mit Steve Ballmer gesprochen und schnell festgestellt, dass dies auf ein Niveau gehoben werden muss, das eine Untersuchung erfordert." Der Fall werde von der New Yorker Anwaltskanzlei "Wachtell, Lipton, Rosen & Katz" untersucht.
Silver: "Bin ein Verfechter gerechter Verfahren"
Der Commissioner betonte, dass man die Anschuldigungen gegenüber den Clippers handfeste Beweise brauche, um sinnvoll über den kolportierten Eklat zu richten. So gab der Ligaboss gab an, dass er aus einem "fundamentalen Fairnessgefühl heraus, zögern würde, zu handeln, wenn es sich nur um den bloßen Anschein eines Fehlverhaltens handelt."
Dementsprechend stünden auch nicht die Clippers unter Zugzwang, sondern die Liga, die sich mit der Angelegenheit gründlich auseinandersetzen werde.
"Ich bin nun schon lange genug in der Liga und habe verschiedene Varianten von Vorwürfen und Anschuldigungen erlebt, sodass ich ein großer Verfechter von gerechten Verfahren und Fairness bin. Wir müssen die Untersuchung jetzt ihren Lauf nehmen lassen", unterstrich der Commissioner.
Den Fokus richtete er demnach auf die bereits laufende Untersuchung, bei der festgestellt werden müsse, ob tatsächlich ein Fehlverhalten der Clippers um Besitzer Steve Ballmer gegeben sei.
Ballmer und Leonard sollen gerechte Behandlung erfahren
Bis dahin müsse man sich hüten, Schlüsse zu ziehen, "die sich später als völlig falsch herausstellen." In diesem Kontext pochte er auf eine gerechte Auseinandersetzung mit Ballmer als auch mit Superstar Kawhi Leonard. Laut "ESPN" gebe es keinen festgelegten Zeitrahmen für die Dauer der Untersuchung.
Der Podcaster Pablo Torre hatte berichtet, dass die Clippers ihrem Forward Kawhi Leonard über einen angeblich fingierten Werbedeal mit der US-amerikanischen Finanzfirma Aspiration 28 Millionen Dollar zukommen lassen hatten, um die Gehaltsobergrenze der NBA zu umgehen.
"Als der Podcast herauskam, war das für mich neu", sagte Silver am Mittwoch: "Ehrlich gesagt hatte ich noch nie von der Firma Aspiration gehört, und ich hatte auch nie etwas von einem Werbedeal mit Kawhi oder einer Verbindung mit den Clippers gehört."