Uli Hoeneß hat mit seinem launischen Auftritt im "Doppelpass" von "Sport1" mal wieder den Grill angeschmissen, auf dem Fußball-Deutschland genüsslich die Klartext-Aussagen des Bayern-Patrons brutzelt als wären es dessen Nürnberger. Die Münchner Klub-Bosse machen das Feuer nun aus.
Jan-Christian Dreesen, CEO des FC Bayern, und Herbert Hainer, Klub-Präsident, haben sich zu den Aussagen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß über Sportvorstand Max Eberl im "Doppelpass" geäußert.
Tenor: Alles gar nicht so wild.
"Es ist ja durchaus legitim, auch kontrovers zu diskutieren. Nichts anderes hat Uli Hoeneß gesagt. Und ich finde, dass das das Normalste der Welt ist. Wenn alle immer nur im Chor das Gleiche singen, wird es langweilig", spielte Dreesen bei einem Besuch der Münchner in der Bayerischen Staatskanzlei die Wirkung von Hoeneß' Aussagen herunter.
Es sei wichtig, "dass wir bei uns intern diese Diskussion führen und ein gemeinsames Ergebnis haben. Und auf das Ergebnis kommt es letzten Endes an", sagte Dreesen.
"Er will das Beste für den FC Bayern"
Auch Hainer sieht keinen Grund zur Aufregung. "Man muss da immer die Kirche im Dorf lassen. Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt. Der Uli sagt, was er denkt. Es ist immer im Sinne des FC Bayern München. Er will das Beste für den FC Bayern."
Man arbeite beim FC Bayern intern "sehr gut zusammen. Wir treffen alle Entscheidungen zusammen. Und um noch einmal auf den Transfersommer zurückzukommen: Da gibt es keinen Max-Eberl-Transfer oder Christoph-Freund-Transfer oder von wem auch immer. Das ist der FC Bayern. Wir haben im Aufsichtsrat jedem Transfer zugestimmt. Wir machen das alles zusammen", sagte Hainer, der als Präsident den Vorsitz des Aufsichtsrats innehat.
Hoeneß hatte sich bei "Sport1" auffallend kritisch über Eberl geäußert. Dieser müsse lernen, Arbeit zu verteilen und sei bei Kontroversen "empfindlich". Außerdem würden sich und Karl-Heinz Rummenigge und er erst zurückziehen, wenn sie das Gefühl hätten, an der Säbener Straße seien die richtigen Leute auf den richtigen Posten, so der 73-Jährige.
Letzte Aussage wurde von vielen dahingehend interpretiert, dass Hoeneß Eberl nicht für den richtigen Sportvorstand hält und lieber einen anderen hätte. Frankfurt-Manager Markus Krösche wird in den Medien immer wieder in München gehandelt.
Hoeneß sagte aber auch, dass ein Aus von Eberl, über das zuvor spekuliert worden war, beim FC Bayern kein Thema sei.