Suche Heute Live
Tennis
Artikel teilen

Tennis

"Nicht okay, wenn du der Beste werden willst"

Boris Becker zählt Zverev und Co. an

Boris Becker (l.) hat Alexander Zverev und Co. kritisiert
Boris Becker (l.) hat Alexander Zverev und Co. kritisiert
Foto: © IMAGO/Paul Zimmer
10. September 2025, 09:14
sport.de
sport.de

Im Jahr 2024 und 2025 teilten sich Jannik Sinner und Carlos Alcaraz alle Grand-Slam-Titel untereinander auf: Sowohl der Italiener als auch der Spanier holten sich jeweils vier Major-Titel. Eine Dominanz, die der deutschen Tennis-Legende Boris Becker Respekt abringt, die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste aber auch kritische Töne anschlagen lässt.

Im Podcast "Becker Petkovic", den Boris Becker gemeinsam mit Ex-DTB-Star Andrea Petkovic gestaltet, moniert der 57-Jährige, dass der Rest der Tennis-Welt zu weit von den Leistungen von Jannik Sinner und Carlos Alcaraz entfernt ist. Sollte Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic den Schläger bald an den Nagel hängen, würde der Abstand noch ein Stück größer werden. "Diese Lücke zu schließen, ist eigentlich unmöglich", fürchtet Becker. 

Exemplarisch führt Becker den direkten Vergleich zwischen Altstar Djokovic und dem Weltranglistenfünften Taylor Fritz aus den USA an. 

"Die Statistik Djokovic gegen Fritz ist 11:0. Nicht für den Amerikaner. Was für eine Lücke ist denn da sportlich? Wie gut oder nicht gut sind denn die anderen?", fragt Becker, beschränkt seine Kritik allerdings explizit nicht auf Fritz allein: "Ich rede von allen anderen."

Dass Sinner und Alcaraz die letzten acht Grand Slams gewonnen haben, sei zwar "eine unglaubliche Statistik". "Aber wo ist denn der Rest, verdammt noch mal? Wir reden von Zverev, Draper, Fritz, de Minaur, Ruud, Rune, Medvedev, Rublev", nimmt der sechsmalige Major-Sieger den Großteil der Weltelite in die Pflicht.

"Das ist doch nicht Rocket Science"

Allerdings sieht Becker auch positive Ansätze, konkret das Duell zwischen dem Kanadier Felix Auger-Aliassime und Sinner im Halbfinale der US Open. Auger-Aliassime habe erkannt, dass er Sinner mit "langen Ballwechseln an der Grundlinie" durchaus in Schwierigkeiten bringen könne, "das ist doch nicht Rocket Science. Man muss doch nicht Philosophie studieren", so Becker. Letztlich hat der 25-Jährige dennoch in vier Sätzen den Kürzeren gezogen.

Becker moniert, dass sich Zverev und Co. schlicht "mit der zweiten, dritten Rolle zufriedengeben. 'Viertelfinale ist okay, Halbfinale ist okay.' Nein, es ist nicht okay, wenn du der beste Tennisspieler der Welt werden willst", legt Becker den Finger in die Wunde.

Newsticker

Alle News anzeigen