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"Schießen mit Patronen, die nicht bis zur Scheibe kommen"

Biathlon-Olympiasiegerin gibt erschreckenden Einblick

Das Training in Belarus gestaltet sich manchmal kompliziert
Das Training in Belarus gestaltet sich manchmal kompliziert
Foto: © IMAGO/Alexey Filippov
10. September 2025, 08:45
sport.de
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Die russischen und belarussischen Biathlon-Stars trainieren seit ihrem Ausschluss von internationalen Wettkämpfen unter erschwerten Bedingungen. Dabei müssen sie vor allem am Schießstand teilweise Material nutzen, das völlig ungeeignet ist.

Die belarussische Biathlon-Olympiasiegerin Dzinara Alimbekava, die nach ihrer Hochzeit mittlerweile unter dem Namen Smolskaya antritt, hat in einem Interview mit russischen Medien einen erschreckenden Einblick in den Trainingsalltag gegeben.

Die tägliche Arbeit werde immer noch stark von den EU-Sanktionen gegen Russland und Belarus beeinflusst, erklärte die 29-Jährige. Besonders betroffen sei das Training am Schießstand. 

Patronen und Skier bereiten Biathlon-Stars Probleme

"Manchmal schießen wir im Training mit richtig schlechten Patronen, die sogar nicht immer die Scheiben erreichen. Darunter haben wir den gesamten Sommer gelitten", berichtete die Staffel-Olympiasiegerin von Pyeongchang.

Letztlich haben sie und der Rest der Mannschaft aber keine andere Wahl, als sich mit dem Status quo abzufinden. "Wir wissen: Im Moment ist die Situation so, dass wir einfach nur für eine Weile existieren müssen."

Problematisch sei auch die Versorgung mit neuen Skiern, erklärte Smolskaya. Manche Biathletinnen und Biathleten würden immer noch mit den Skiern laufen, die sie bis zum Ausschluss im Weltcup trugen. "Da der Schnee in Europa und Russland völlig anders ist, war es nicht einfach, sich darauf einzustellen. Jetzt hilft uns das Sportministerium, neue Skier zu kaufen, aber das ist sicherlich deutlich komplizierter geworden."

Smolskaya hofft auf Rückkehr des normalen Biathlon-Alltags

Auch die Logistik rund um die Anschaffung neuer Materialien habe sich verändert, schilderte die 29-Jährige. "Die Sanktionen erlauben es vielen führenden Herstellern in Europa nicht, uns das Material direkt zu verkaufen", erklärte sie.

Eine spürbare Verbesserung der Zustände ist noch nicht in Sicht. Smolskaya rechnet aber fest damit, dass die normale Biathlon-Alltag wieder Einzug erhält, wenn die Sanktionen aufgehoben werden. "Ich denke, dass diese Probleme verschwinden werden, sobald wir zurückkehren werden."

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