Suche Heute Live
Formel 1Formel 1
Artikel teilen

Formel 1
Formel 1

Domenicali schiebt nächste Reform an

Diese Idee der Formel 1 ist ein Motorschaden

Formel-1-Boss Stefano Domenicali denkt mal wieder über eine Veränderung nach
Formel-1-Boss Stefano Domenicali denkt mal wieder über eine Veränderung nach
Foto: © IMAGO/IPA Sport/ABACA
08. September 2025, 12:00

Für den größten Aufreger des Formel-1-Wochenendes in Monza sorgt nicht etwa das Qualifying oder das Rennen, sondern Ober-Boss Stefano Domenicali, der die Königsklasse mal wieder reformieren will und unter anderem über kürzere Rennen nachdenkt. Das ist kompletter Quatsch, findet RTL-Experte und sport.de-Kolumnist Felix Görner. 

Der größte Aufreger des Wochenendes fand leider neben der Rennstrecke statt. Die Idee von Formel-1-Boss Stefano Domenicali, die Rennen zu verkürzen???!!!

Wie tief ist das Sommerloch der Formel 1 - es muss kilometertief sein -, dass man auf solche Ideen kommt? Diese Idee ist ein Motorschaden! Man stelle sich vor: Der 100-Meter-Lauf ist uns zu langweilig, machen wir einen 80-Meter-Lauf draus! Ein Fußballspiel über 90 Minuten ist uns zu langweilig, also spielen wir ein Spiel über 70 Minuten. Wie kommt man auf solche Ideen? Da muss schon ziemlich viel Sonne auf den Kopf geschienen haben.

Formel 1 ist verwirrend wie eine binomische Formel

Die Formel 1 ist spannend. Die Formel 1 hat auch in Monza, im witzigerweise kürzesten Rennen aller Zeiten, spannenden Sport geboten. Der Sport bietet jede Menge Action, warum also kürzere Rennen? Das Formel-1-Rennprogramm am Wochenende ist ohnehin schon so verwirrend wie eine binomische Formel.

Der Formel-1-Fan wird durch dieser andauernden Änderungen so verwirrt, dass kaum noch jemand weiß, wann gibt es Sprint-Rennen, wann nicht. Wann gibt es ein Sprint-Qualifying, wann nicht? Die Formel 1 ist kompliziert genug, als dass man jetzt auch noch im Irrglauben kürzeren Rennen veranstaltet, jüngere Generation an den Sport binden zu können.

Das ist ein irrwitziger Auswuchs in der Formel 1, dauernd an einem sehr, sehr guten Sport herumzuschrauben.

Das Problem der Formel 1 ist ein anderes

Was ist das eigentliche Problem? Es gibt zu viele Rennen. Und damit auch eine völlige Unübersichtlichkeit des Kalenders. Wenn man einen Fan fragt, wo das dritt- oder viertletzte Rennen war, würde er mit den Schultern zucken und sagen: Weiß ich nicht mehr. Wenn man fragen würde, wann war Nico Hülkenberg auf dem Podest, würden viele schon nicht mehr wissen, wo das gewesen ist.

Nach der Inflationierung der Formel 1 auf 24 Rennen jetzt noch eine weitere Veränderung an den Wochenenden vorzunehmen, ist ein Rohrkrepierer. Es ist ein selbst verursachter Motorschaden von Domenicali, der nur zeigt, dass man immer nur mehr Geld verdienen will. Andererseits aber merkt man, wo sich die Katze selbst in den Schwanz beißt. Man könnte es auch mit Goethe sagen: Getretener Quark wird breit, aber nicht stark.

Komprimiert die Formel 1 auf das, was sie ist: Hochleistungssport und etwas ganz Besonderes! 16 bis 18 Rennen waren eine gute Idee. Dadurch erhält die Formel 1 innerhalb der Sportwelt einen singulären Premium-Standard. Ein Rennen muss etwas Besonderes sein.

Das Reglement muss spannende Rennen ermöglichen

In Monza gab es Überholmanöver. Man hat gesehen: Wenn Fahrer auf einem Level fahren, wird überholt. Dann gibt es schöne und hitzige Duelle und einer landet auch mal auf dem Gras. Es tut sich was auf der Strecke. Das ist die Lösung. Die Autos müssen überholen können, die Fahrer müssen den Blinker setzen können, um gute Überholmanöver zu zeigen.

Das ist der einzige Schlüssel, den die Formel 1 hat. Den sollte sie auch nutzen. Ansonsten kann man über solche Ideen nur den Kopf schütteln. Man kann nur hoffen, dass man jetzt wieder in den normalen Rennbetrieb reingeht und die Leute sich um das kümmern, was sie machen sollten: Spannende Rennen vom Reglement her zu ermöglichen.

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1GroßbritannienLando NorrisMcLaren390
2AustralienOscar PiastriMcLaren366
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing366
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team294
5MonacoCharles LeclercFerrari226

Italien GP 2025

1NiederlandeMax Verstappen1:13:24.325h
2GroßbritannienLando Norris+19.207s
3AustralienOscar Piastri+21.351s
4MonacoCharles Leclerc+25.624s
5GroßbritannienGeorge Russell+32.881s

Newsticker

Alle News anzeigen