Uli Hoeneß zufolge geht der FC Bayern in die Champions-League-Spielzeit wie die TSG Hoffenheim in die Bundesliga-Saison: als krasser Außenseiter. RTL-Experte Lothar Matthäus sieht die Sache etwas anders und widerspricht einem Kollegen. Seinem Ex-Klub attestiert er einen durchwachsenen Transfersommer.
Die Verantwortlichen des FC Bayern haben sich den zurückliegenden Transfersommer laut Lothar Matthäus anders vorgestellt. "Sie hätten gerne den ein oder anderen Transfer sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite durchgezogen - also sowohl im Einkauf als auch im Verkauf", sagte der Rekordnationalspieler bei RTL/ntv und sport.de
Matthäus spielte damit auf die nach wie vor delikate Zielsetzung an, die Sportvorstand Max Eberl zu erfüllen hat.
Auf der einen Seite soll er einen möglichst schlagkräftigen Kader zusammenstellen, der Champions-League-reif ist. Auf der anderen Seite muss er das Gehaltsvolumen reduzieren.
Hinzu kommt, dass der Transfermarkt wegen der Finanzmacht der Premier League überhitzt ist und der FC Bayern gegen die von Potentaten aus Nahost gesponserten Klubs immer häufiger den Kürzeren zieht.
"Wirtz ist nicht gekommen, Woltemade hat man nicht bekommen, man hat ja mit beiden verhandelt", sagte Matthäus mit Blick auf die Wechsel der deutschen Nationalspieler.
Matthäus erinnert an geplatzten Wunschspieler aus Spanien
Florian Wirtz hatte nach langen Verhandlungen gegen die Bayern und für den FC Liverpool entschieden. Nick Woltemade wollte eigentlich nach München, das Bayern-Angebot von 55 Millionen reichte dem VfB Stuttgart nicht. Letztlich wechselte der Stürmer für 85 Millionen nach Newcastle.
Es waren nicht die einzigen Wunschtransfers, die aus Bayern-Sicht nicht klappten. "Williams ist nicht gekommen", erinnerte Matthäus an die vergeblichen Bemühungen von Eberl und Co., den spanischen Ausnahmespieler von Athletic Bilbao loszueisen.
"Also ich glaube schon, dass sie andere Ideen hatten", so das Fazit des RTL-Experten.
International abgeschlagen sieht Matthäus den FC Bayern indes nicht. "Ich bin überzeugt, dass die Mannschaft nicht nur im nationalen, sondern auch im internationalen Vergleich mithalten kann", sagte der Weltmeister von 1990. Voraussetzung sei allerdings, dass das Team von Vincent Kompany "von mehreren Verletzungen auf einen Schlag verschont bleibt".
FC Bayern in der Bundesliga unantastbar
Matthäus widersprach damit dezent seinem RTL-Experten-Kollegen Patrick Helmes, der die Münchner nicht mehr zu Europas Crème de la Crème zählt.
"Liverpool hat überholt, Real Madrid gehört immer mit dazu. Sie gehören nicht mehr zu den Top vier, sondern eher zu den Top acht", sagte Helmes bei RTL/ntv und sport.de. National reiche der Kader zur Meisterschaft, "aber international liegt die Messlatte eben höher".
In der Bundesliga sieht auch Matthäus die Münchner unantastbar. "Der FC Bayern steht noch immer eine Stufe über Dortmund, über Leverkusen, über Leipzig oder auch Frankfurt. Und deswegen geht die Meisterschaft nur über den FC Bayern."
Auch Borussia Dortmund sei kein ernsthafter Bayern-Jäger, so der 64-Jährige. Der BVB habe "zurzeit ein großes Problem, das sie an den letzten Transfertagen versucht haben zu beheben. In der Defensive sind sehr viele Spieler verletzt", kommentierte Matthäus die Lage der Schwarzgelben.




























