Yuki Tsunoda wird den Red Bull mindestens noch bis zum Saisonende der Formel 1 lenken, eine vorzeitige Trennung schloss der Rennstall zuletzt öffentlich aus. Vor dem Großen Preis von Italien fiel aber erneut auf, wie groß der Abstand zu seinem Teamkollegen Max Verstappen ist, der das Qualifying am Samstag sensationell gewann. Nico Rosberg ist erstaunt über die große Lücke.
Der Abstand von mehr als sieben Zehntelsekunden zwischen Yuki Tsunoda und Max Verstappen ist nach Ansicht von Formel-1-Experte Nico Rosberg viel zu groß. "Das ist unerklärlich", sagte der 40-Jährige in seiner Funktion als Beobachter für den britischen Sender "Sky Sports" nach der Zeitenjagd von Monza.
Rosberg fügte hinzu: "Ich verstehe es nicht, weil Yuki ein großartiger Fahrer ist. Er weiß, wie man ein Rennauto steuert. Wie ist es möglich, dass er wieder einmal so weit hinten liegt?" Es sei "verrückt", dass man bei Red Bull "einfach keine Lösung" dafür findet.
"Was ich so höre, ist, dass sein Auto nicht zu 100 Prozent das gleiche ist wie das von Max Verstappen", gab der Ex-Mercedes-Pilot Einblicke: "Aber das macht nicht sieben Zehntel aus, sondern vielleicht ein Zehntel."
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Der Japaner war als Pilot von Schwester-Rennstall Racing Bulls in das Formel-1-Jahr gestartet. Nach nur zwei Rennen wurde er dann aber befördert, Liam Lawson musste stattdessen Yuki Tsunodas Platz einnehmen. Doch der 25-Jährige wusste an der Seite von Max Verstappen bislang überhaupt nicht zu überzeugen.
Verstappen ein "Fahrgenie", Tsunoda im "Aufwärtstrend"
In 13 Rennen beim Top-Team sammelte er lediglich neun Zähler ein, seine besten Platzierungen (je Neunter) erzielte er in Bahrain und jüngst in den Niederlanden. Im Qualifying kam Tsunoda zudem nicht ansatzweise an die Rundenzeiten seines Teamkollegen heran.
Der hatte am Samstag erneut eine Glanzleistung auf den Asphalt gebrannt: Mit einem Streckenrekord war Verstappen auf der letzten Runde des Qualifyings zur Pole Position geflogen. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko lobte anschließend bei "Sky": "Max gibt ganz präzise Anweisungen an seinen Ingenieur, wo und wie noch Hundertstel- und Tausendstel-Sekunden herauszuholen sind. Er setzt es dann fehlerfrei um. Letztendlich kann das nur ein Fahrgenie wie er umsetzen."
Ein weiterer Fahrerwechsel "während der Saison" sei nicht geplant, so der Nachfolger von Christian Horner. Helmut Marko attestierte dem Japaner, der am Sonntag als Neunter ins Rennen (ab 15:00 Uhr im Live-Ticker auf sport.de) geht, immerhin einen "Aufwärtstrend".