Wunsch-Transfer geplatzt: Der VfB Stuttgart hätte auf der Zielgeraden des Transferfensters gerne noch einen Nachfolger für Rekord-Verkauf Nick Woltemade verpflichtet.
"Letztlich, so ehrlich muss man sein, ist es uns nicht gelungen, innerhalb des vorgegebenen zeitlichen, wirtschaftlichen und qualitativen Rahmens einen Woltemade-Ersatz zu präsentieren, den wir uns alle gewünscht haben", sagte Sportvorstand Fabian Wohlgemuth den "Stuttgarter Nachrichten". "Allerdings ist es auch nicht so, dass der Markt zu jedem Zeitpunkt ein Portfolio an Spielern, die uns besser machen und bezahlbar sind, für uns bereithält."
Dem Vernehmen nach hatte der VfB Stuttgart bereits mit dem KRC Genk eine Einigung über einen 28 Millionen Euro teuren Transfer von Angreifer Hyeon-gyu Oh erzielt. Beim Medizin-Check des 24 Jahre alten Japaners gab es jedoch Auffälligkeiten. Versuche, die Ablösesumme zu verringern oder eine Leihe mit Kaufoption zu vereinbaren, blockte Genk laut "kicker" allerdings ab. So kam es letztlich nicht zum Wechsel.
Lösungen müssen nun intern gefunden werden. "Wir haben große Teile der Mannschaft zusammenhalten können. Eine Mannschaft, die für den VfB erstmals nach 14 Jahren wieder einen Titel gewonnen hat. Das sorgt für Reife und stärkt die Selbstorganisation im Team", betonte Wohlgemuth.
Er stellte klar: "Die Perspektive, auf das zu schauen, was uns fehlt, kann einer Mannschaft, die ambitioniert ihre Ziele verfolgen soll, aus meiner Sicht nicht helfen. Wir sollten mit Stolz auf das schauen, was wir an Qualität im Team haben und daraus einen wichtigen Teil unserer Motivation ziehen."
Woltemade hatte der VfB Stuttgart kurz vor Transferschluss doch noch ziehen lassen, weil Newcastle United eine fast schon wahnwitzige Ablösesumme in Höhe von bis zu 90 Millionen Euro für den 23 Jahre alten Nationalspieler zahlte.
Woltemades Abgang für den VfB Stuttgart "ein Spagat"
Trainer Sebastian Hoeneß wurde von dem Abgang kalt erwischt, beklagte ihn öffentlich. Auch hinter den Kulissen soll es zwischen den Verantwortlichen ordentlich geknallt haben. Böses Blut gibt es beim VfB aber nicht.
"Wir alle wollen den größtmöglichen Erfolg. Aber natürlich steht Sebastian an der Frontlinie. Und es ist seine Aufgabe, das mannschaftliche Konzept und die bestmögliche individuelle Zusammensetzung zu verteidigen. Trotz der Unterschiedlichkeit unserer Aufgaben sind wir ein Team und verfolgen das selbe Ziel", sagte Wohlgemuth.
Aus sportlicher Sicht sei Woltemades Abgang auch für ihn "alles andere als eine Bagatelle, es ist ein Spagat, ein extrem harter Kompromiss", ergänzte der Stuttgarter Manager.