Die Ausleihe von Victor Boniface ist aus Sicht von Werder Bremen mit großen Hoffnungen verbunden, soll der 24-Jährige doch der neue Top-Torjäger bei den Hanseaten werden und die Mannschaft von Neu-Coach Horst Steffen in die Erfolgsspur ballern. Um das Leihgeschäft mit Bundesliga-Konkurrent Bayer Leverkusen zu realisieren ist die Verletzungsanfälligkeit des Stürmers dabei nicht die einzige Kröte, die Werder schlucken muss.
Die Causa Victor Boniface ist in diesem Sommer eine sehr spezielle. Eigentlich stand der nigerianische Nationalspieler quasi schon bei der AC Mailand als Neuverpflichtung fest.
Nach dem obligatorischen Medizincheck bliesen die Italiener den Wechsel jedoch ab – Grund: sein vorgeschädigtes rechtes Knie, welches bereits zwei Kreuzbandrisse erlitt. Hinzu kamen zuletzt wiederkehrende Muskelprobleme bei dem Mittelstürmer.
Werder Bremen nutzte die sich bietende Chance auf ein Leihgeschäft und verpflichtete den Torjäger in der Hoffnung auf möglichst viele gesunde Einsätze im grün-weißen Trikot.
Doch die Bremer Sorgen enden nicht bei dem allgemeinen Fitness- und Gesundheitszustand von Victor Boniface. Ein weiterer möglicher Stolperstein heißt Afrika-Cup.
Wenn er fit war, wurde Boniface regelmäßig in den Kader der nigerianischen Nationalmannschaft berufen, bestritt bislang insgesamt 13 Spiele für die Super Eagles.
Niemeyer äußert sich zu den Boniface-Risiken
Genau wie sein neuer Bremer Mannschaftskollege Felix Agu hofft Boniface nun auf eine Nominierung für den anstehenden Afrika-Cup, der vom 21. Dezember bis 18. Januar in Marokko stattfinden wird.
Das erste Spiel Nigerias steigt am 23. Dezember gegen Tansania. Kaum vorstellbar, dass Boniface nur wenige Tage zuvor noch im Bundesliga-Duell beim FC Augsburg aufläuft. Sollte Nigeria anschließend weit kommen bei dem Kontinentalturnier womöglich sogar bis ins Endspiel vordringen, würde Boniface insgesamt vier Bundesliga-Partien verpassen - unter anderem gegen die Champions-League-Teams Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt.
Werders Leiter Profifußball, Peter Niemeyer, betonte gegenüber "Bild", dass diese Vorzeichen dennoch kein Ausschlusskriterium für die Bremer waren, das Leihgeschäft abzublasen: "Wir hatten das Thema bei seiner Verpflichtung im Blick. Es war aber kein Dealbreaker. Dass Spieler mit guten Leistungen in den Fokus rücken, ist selbstredend. Das kann bei Boni und bei Felix zutreffen."