Nach der Blitz-Entlassung von Erik ten Hag bei Bayer Leverkusen wurden nun weitere Details enthüllt, die zeigen, welch großes Missverständnis die Verpflichtung des Niederländers war.
Erik ten Hag ist bei Bayer Leverkusen Geschichte. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge passte es neben den ausbleibenden Erfolgen wohl auch menschlich nicht zwischen ihm und dem Werksklub. Die "Sport Bild" enthüllte nun Details dazu, an wie vielen Stellen es knirschte.
Die Mannschaft soll demnach nicht nur keine Spielidee vermittelt bekommen haben, so dass kein Spieler wusste, was er genau zu tun hatte auf dem Feld, sondern das Team soll konkret über verschiedene Methoden des Coaches gerätselt haben. Das Sportmagazin nennt beispielhaft Liegestütze im Training, die einen ähnlichen Stellenwert gehabt haben sollen wie das Einüben von Lauf- oder Passwegen. Dazu kamen wohl ungewohnt lange Einheiten.
Dass es vor dem Bundesliga-Auftakt gegen Hoffenheim (1:2) keine mitreißende Ansprache gab, bevor die Profis auf den Platz gingen, soll ebenfalls für Verwunderung gesorgt haben.
Aber auch zwischen den Bossen und ten Hag lief es dem Bericht nach unrund. So sei der Transfer von Lucas Vázquez, der Ende August in Leverkusen anheuerte, lange gar nicht mit ten Hag besprochen worden, während dem ehemaligen Real-Star gleichzeitig detailliert dargelegt wurde, welche große Rolle er im Bayer-System einnehmen werde - ohne ten Hags Wissen.
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Wer allerdings (schon vorher) von der Idee, Vázquez zu holen, erfuhr, war Ex-Coach Xabi Alonso. Dieser sei von den Bayer-Chefs kontaktiert worden, um herauszufinden, ob Vázquez nach Leverkusen passe. Überhaupt sei Alonso in seinen drei Jahren in Leverkusen immer über jeden Schritt der sportlich Verantwortlichen informiert gewesen, weil er Teil einer intimen Kontaktgruppe war.
Anders ten Hag: Dieser soll laut "Sport Bild" aus dem engsten Kreis der Entscheider schnell raus gewesen sein. Ihm sei mitgeteilt worden, dass es auch kein Zurück mehr gebe.
Den Verantwortlichen schmeckte es demnach nämlich gar nicht, dass der Trainer immer wieder öffentlich neue Spieler forderte und sich zudem offen gegen den Verkauf von Granit Xhaka stellte, obwohl das intern wohl anders besprochen war.
Weiter heißt es, dass nicht nur das Verhältnis zur Klub-Führung um Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes zerrüttet war, sondern dass ten Hag auch mit Betreuern, Ärzten und anderen Mitarbeitern sowie seinem eigenen Co-Trainern nicht warm wurde.