In seinen aktiven Zeiten war Mario Basler eher der Mann für die Offensive, (auch) dank seiner Tore wurde er beim FC Bayern gleich dreimal Deutscher Meister. Heute macht dem ehemaligen Bundesliga-Star aber eher die Defensive der Münchner Sorgen.
Der frühere Münchner Mario Basler hat die jüngst beendete Transferperiode des FC Bayern und den Auftakt in die ersten Spiele der neuen Saison kritisch bewertet. "Bayern ist in jedem Spiel für ein Gegentor gut", sagte der 56-Jährige in seinem Podcast "Basler ballert" und fügte an: "Der FC Bayern wird in fast jedem Spiel wieder Gegentore bekommen."
In der Tat kassierten die Münchner sowohl im Supercup (2:1 gegen den VfB Stuttgart), im DFB-Pokal (3:2 gegen Wehen Wiesbaden) als auch in der Bundesliga beim 3:2-Erfolg gegen Augsburg Gegentreffer - nur beim 6:0 über RB Leipzig wahrte der FCB die weiße Weste.
"Und das ist mein Problem, was ich mit dem FC Bayern eigentlich habe", wurde Basler deutlich und setzte hinzu: "Warum sucht man nur in der Offensive für Verstärkung? Warum?"
Tatsächlich war der Sommer gefüllt mit Transfergerüchten, die vor allem den Angriff des deutschen Rekordmeisters betrafen. Neben dem wochenlangen Theater um den (später geplatzten) Transfer von Nick Woltemade wurden zig weitere Offensivspieler an der Säbener Straße gehandelt und in Luis Diaz und Nicolas Jackson auch zwei teure Vertreter für den Angriff verpflichtet. Für die Abwehr wurde (noch vor der Klub-WM am Ende der Vorsaison) lediglich Jonathan Tah geholt.
Basler: "Ich muss mal mit Kompany telefonieren"
"Man redet seit drei Monaten, ja, Upamecano weg, Kim weg. Keine Ahnung, wer noch alles weg soll in der Abwehr oder in der Defensive. Goretzka hätte man ja am liebsten auch noch losgehabt, das hat man ja ein halbes Jahr probiert. Aber ich habe noch nie gehört, dass der FC Bayern sich um einen Innenverteidiger oder eine Defensive-Verstärkung kümmert", legte der ehemalige Münchner den Finger in die Wunde.
Deshalb steht für Basler fest: "Meines Erachtens wird der FC Bayern wieder ganz viele Gegentore bekommen."
Zwar wird die Offensive auch eigene Treffer garantieren, blickte der 56-Jährige, der 110 Mal das Bayern-Trikot trug nach vorn. "Aber vom Grunde her kannst du bei jedem Spiel auf ein Gegentor vom FC Bayern tippen."
Dass Trainer Vincent Kompany Spieler wie Außenverteidiger Sacha Boey einwechsle, "der völlig unterirdisch seit Monaten Fußball spielt", versteht Basler nicht.
"Ich muss mal mit Kompany telefonieren und muss ihn mal fragen, warum er das macht. Weil da ist wirklich eine Gefahr für das eigene Tor. Ich mache mir da eben mehr Sorgen um die Defensive", sagte er.
Sein Fazit: "Ich glaube, dass der FC Bayern auch das eine oder andere verkehrt gemacht hat in der Transferperiode. Ich habe nie etwas gelesen, dass man sich um Defensivspieler kümmern möchte."




























