Bayer Leverkusen hat nach nur zwei Spieltagen die Reißleine gezogen und Trainer Erik ten Hag entlassen. Mit dem Blitz-Rauswurf hat der Niederländer nicht gerechnet, ließ Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes hinterher durchblicken.
Erik ten Hag "war überrascht und enttäuscht" über seine frühzeitige Freistellung als Cheftrainer von Bayer Leverkusen, so Simon Rolfes am Montagmittag in einer kurzfristig einberufenen Medienrunde in der heimischen Arena. Am Vormittag hatte der Werksklub entschieden, dass man die Zusammenarbeit mit dem 55-Jährigen nach nur drei Pflichtspielen beendet.
Der Niederländer selbst hat sich nach seiner Entlassung noch nicht öffentlich zu Wort gemeldet.
Rolfes betonte, es sei den Verantwortlichen in Leverkusen "nicht einfach gefallen, diese Entscheidung zu treffen". Man habe aber nach den ersten Monaten von ten Hags Amtszeit beim Vizemeister deutlich beobachten können, wie bestimmte Dinge "in die falsche Richtung" liefen.
Den Ausschlag habe nicht nur das Bundesliga-Spiel bei Werder Bremen (3:3, hier geht's zu den Highlights auf RTL+) gegeben, als Bayer trotz Zwei-Tore-Führung und Überzahl den Sieg herschenkte. Es sei "keine Kurzschlussreaktion" gewesen, den Schritt zu vollziehen. Auch Beobachtungen aus der Vorbereitung flossen mit in die Entscheidung hinein.
"Keine Kurzschlussreaktion" - Bayer denkt über interne und externe Lösung nach
Bei Bayer Leverkusen habe letztlich die Überzeugung gefehlt, dass das Team unter der Führung von ten Hag noch einmal "funktionieren kann", erklärte Rolfes: "Es wäre ein größerer Fehler gewesen, es einfach weiterlaufen zu lassen. Da müssen wir, auch ich, uns eingestehen, dass diese Konstellation doch nicht so ist, wie wir sie uns vorgestellt haben." Es sei "fairer, frühzeitig den Schlussstrich" zu ziehen.
Nun heißt es, während der Länderspielpause für den Sport-Geschäftsführer, schleunigst einen Nachfolger auf der Trainerbank zu präsentieren. Vorerst übernimmt das Assistenz-Trainer-Team die Betreuung der Werkself-Profis.
"Wir bewerten natürlich sowohl interne als auch externe Lösungen. Bei vielen Stellen, wie im Scouting, besetzen wir häufig intern. Bei Trainern ist das dann nicht immer der Fall", erklärte der Bayer-Verantwortliche, der sogleich die Kernfrage stellte: "Was ist wichtig für die Mannschaft?"


























