Das Wechsel-Veto bei Nationalspieler Nick Woltemade ist nach Ansicht des erfahrenen Transfer-Experten Tim Steidten nicht nur mit der aus Sicht des VfB Stuttgart zu geringen Ablöse-Offerte des FC Bayern zu begründen.
"Es geht darum, dass Woltemade wertvoller ist, wenn er den VfB erneut in die Champions League schießt", betonte der 46-Jährige in einem Beitrag für den "kicker".
Steidten muss es wissen, wickelte er doch in den zurückliegenden Jahren als Kaderplaner für Werder Bremen und Bayer Leverkusen sowie als Technischer Direktor bei West Ham United aus der englischen Premier League zahlreiche Deals ab.
Für Nick Woltemade hatte der FC Bayern in den zurückliegenden Wochen gleich mehrere Angebot beim VfB Stuttgart eingereicht. Sie alle wurden abgelehnt, weil sie nicht den Vorstellungen des DFB-Pokalsiegers von angeblich 75 Millionen Euro plus X für den 23-Jährigen entsprachen.
"Einkaufsmeister" in der Bundesliga ist für Steidten derweil sein Ex-Klub Bayer, der nach den Abgängen zahlreicher Leistungsträger einen XXL-Umbruch vollzog. "Mit den immensen Transfererlösen haben sie geerntet, was sie gesät haben. Diesen Stil verfolgen sie weiter", analysierte der Insider. "Es gab ja zwei Optionen, wie sie mit dem Geld aus den Verkäufen hätten umgehen können: Entweder vorhandene Qualität zu kaufen, um kurzfristig der Rolle als Bayern-Jäger gerecht zu werden - oder etwas Neues aufzubauen, um die Erfolge der vergangenen Jahre zu wiederholen."
Eintracht Frankfurt "vorbildlich" wie Bayer Leverkusen
Leverkusen bediente sich bei seinen Transfers vor allem im Ausland, "was sicher nicht daran liegt, dass sie deutsche Spieler nicht mögen, sondern anscheinend an der Qualität", erklärte Steidten. "Da frage ich mich: Wieso? Reicht es gar nicht, den Talenten nur mehr Spielzeit einzuräumen? Müssen wir besser in der Ausbildung werden? Da sollten wir uns alle hinterfragen."
"Vorbildlich" wie Bayer agiere auch Eintracht Frankfurt, so Steidten. "Markus Krösche (Sportvorstand, Anm. d. Red.) hat sich einen Ruf erarbeitet, der ihm Vorteile bringt. Für ihn ist es einfacher, Spieler von einem Wechsel zu überzeugen, wenn sie sehen: Dort kann ich den nächsten Schritt gehen. Das ist es, was die Talente wollen: dass du einen Weg aufzeigst, wie sie dahin kommen, wo sie hinwollen."
Krösche habe die SGE "so finanziell in neue Sphären katapultiert, lobte der Experte. "Klubs müssen immer bereit sein, zu verkaufen. Es sei denn, es gefährdet den sportlichen Erfolg."






























