Mit einer eindrucksvollen Machtdemonstration eröffnete der FC Bayern am Freitagabend die neue Bundesliga-Saison, fiedelte RB Leipzig mit 6:0 vom Rasen - und muss angeblich dennoch um den klaren Sieg bangen. Das Vorgehen des Schiedsrichtergespanns bei der Aberkennung des zwischenzeitlichen Anschlusstreffers der Sachsen warf zahlreiche Fragen auf. Ein Protest hätte aber wohl dennoch keine Aussicht auf Erfolg.
Obwohl der VAR-Einsatz im Bundesliga-Eröffnungsspiel des FC Bayern München gegen RB Leipzig (die Highlights auf RTL+) nicht den Regeln entsprach, muss der Titelverteidiger aus München nicht um seine Punkte bangen. Sportrechtliche Konsequenzen seien nicht zu befürchten, erklärte DFB-Schiedsrichtersprecher Alexander Feuerherdt der "Deutschen Presse-Agentur".
Die DFB-Regeln legen fest, dass eine Partie grundsätzlich auch dann gewertet wird, wenn "unzulässige Situationen/Entscheidungen bei einer Videoüberprüfung untersucht werden", so Feuerherdt. Demnach wäre eine Aberkennung des Münchners 6:0-Sieges am Grünen Tisch bei einem möglichen Einspruch der Leipziger ausgeschlossen.
Stein des Anstoßes: In der 66. Minute zappelte der Ball im Tor der Münchner, Antonio Nusa hatte mit einem Treffer der Marke Traumtor auf 1:4 aus Sicht der Gäste gestellt. Angeführt von Joshua Kimmich stimmten die Bayern hartnäckige Proteste an, die Schiedsrichter Florian Badstübner Minuten später dazu veranlassten, den Treffer vom VAR checken zu lassen. Dem Referee-Gespann war entgangen, dass Castello Lukeba vor dem Tor einen Freistoß ausgeführt hatte, indem er einfach mit dem Leder losdribbelte. Eine fraglos inkorrekte Ausführung, die allerdings nicht den Einsatz des VAR rechtfertigt.
Mehr dazu:
Überprüfung "im Sinne des Fußballs"
"Das ein Spieler, der einen Freistoß ausführt, den Ball einfach nimmt und losdribbelt, ohne ihn abzuspielen, habe ich in all den Jahren Bundesliga noch nicht miterlebt und es war so, dass die Schiedsrichter auf dem Platz ganz offensichtlich auch überrascht wurden davon, denn es hat keiner wahrgenommen", erklärte Feuerherdt im Gespräch mit RTL/ntv und sport.de. Infolge der Proteste habe es dann eine Rückfrage in Köln beim VAR gegeben, die falsche Ausführung aufgedeckt hat "und daraufhin ist das Tor dann doch annulliert worden", so Feuerherdt weiter, der aber auch zugibt: "Es ist nur so, dass der Videoassistent eigentlich nicht überprüft, ob eine Freistoßausführung korrekt ist."
Die Überprüfung habe allerdings "im Sinne des Fußballs stattgefunden". "Denn ich denke, man hätte keinem vermitteln können, wenn dieses Tor stehen geblieben wäre".



























