Markus Krösche hat sich in den letzten Monaten und Jahren bei Eintracht Frankfurt als Transfer-Genie erwiesen. Kein Wunder, dass auch der FC Bayern ein Auge auf den SGE-Manager geworfen haben soll. Nun hat Krösche auf die Gerüchte reagiert und zudem verraten, welche Transfer-Kniffe er genau verwendet.
Dass er immer mal wieder Thema beim FC Bayern ist, hat Markus Krösche mittlerweile gemerkt.
"Natürlich bekomme ich das mit, aber ich beschäftige mich damit nicht. Ich habe genug zu tun bei Eintracht Frankfurt und keine Kapazitäten für andere Themen", erstickte er die Spekulationen um ein mögliches Engagement in München in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" unmittelbar im Keim.
Dafür wurde Krösche umso auskunftsfreudiger, als es darum ging, wie er die millionenschweren Verkäufe der SGE auf die Beine stellte, zu denen unter anderem Randal Kolo Muani gehört, der 2023 für 95 Millionen Euro zu Paris Saint-Germain ging oder Hugo Ekitike, der in diesem Sommer für die gleiche Summe zum FC Liverpool wechselte - um nur einige Beispiele zu nennen.
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"Es fängt damit an, dass wir versuchen, früh in der Entwicklung eines Spielers zu definieren, was sein Preis sein könnte – und die Zahl auch kundzutun."
Krösche spielt mit dem Transfermarkt
Das sei mutig, "manche finden das sicher verrückt. Aber weil der Markt so transparent ist, taucht die Zahl dann immer wieder in den Medien auf und manifestiert sich in den Hinterköpfen der Interessenten", verriet Krösche sein Vorgehen und fügte an: "Das ist wichtig. Wenn du wie Kai aus der Kiste kommst und sagst, du willst hundert Millionen haben, ist das eher abschreckend."
Deshalb verdamme er auch die mittlerweile allgegenwärtigen so genannten Transfer-Experten wie Fabrizio Romano gar nicht, die den Markt zu einem Spektakel machen.
"Jeder hat seine Daseinsberechtigung in diesem Business, das mediale Interesse an Transfers ist nun mal groß. Entscheidend ist, wie wir als Klub damit umgehen", sagte der Frankfurter Sportvorstand, der seit 2021 bei der Eintracht im Amt ist.
Krösche beschreibt Zehn-Tage-Taktik
Außerdem enthüllte Krösche auch, wie er auf die Zahlen kommt, die er für seine Stars fordert.
"Wir versuchen herzuleiten, welche Spieler am Markt ein ähnliches Profil haben, welche Klubs eventuell einen solchen Spieler suchen und welche ähnlichen Spieler in den vergangenen Jahren verkauft wurden. Und dann ist eine solche Summe auch ein Mix aus dem aktuellen Wert des Spielers und dem potenziellen Wert in zwei, drei Jahren", legte er das Vorgehen dar.
Einer der wichtigsten Punkte im Poker sei aber immer, keine allzu großen Emotionen in die Verhandlungen mit den anderen Klubs hereinzubringen, betonte Krösche. Deshalb muss es am besten relativ schnell gehen.
"Wir versuchen in der Regel, einen Transfer innerhalb von zehn Tagen über die Bühne zu bringen. Alles, was länger dauert, erhöht die Emotionalität, dann wird es schwierig", so der SGE-Manager und setzte hinzu: "Auch wenn wir einen Spieler verpflichten wollen, müssen wir dessen Wert richtig einschätzen, denn es ergibt keinen Sinn, dass wir fünf Millionen bieten, wenn der Wert des Spielers bei 30 Millionen liegt."

































