Als meinungsstarker und wortgewaltiger Klub-Patron zieht Uli Hoeneß rund um den FC Bayern immer wieder Kritik auf sich - zuletzt mit seiner Forderung nach Leihspielern. Der langjährige Manager äußere sich unklug und mische sich zu sehr ins Tagesgeschäft von Max Eberl und Co. ein, heißt es. Der Bayern-Präsident widerspricht und stärkt Hoeneß.
Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer hat die von Ehrenpräsident Uli Hoeneß ausgerufene Transferpolitik mit Leihspielern verteidigt.
"Wir sind vorsichtige Kaufleute. Wir wollen auf der einen Seite natürlich den maximalen sportlichen Erfolg, aber der FC Bayern ist auch bekannt dafür, dass er wirtschaftlich unheimlich stabil ist. Wir glauben, dass wir das mit einem Leihspieler gut abdecken können", sagte Hainer, der als Klub-Präsident auch den Vorsitz im Aufsichtsrat innehat, vor dem Bundesliga-Start der Münchner gegen RB Leipzig.
Hoeneß hatte unter der Woche einmal mehr Unruhe an der Säbener Straße ausgelöst, als er forderte, die sportliche Leitung solle bis zum Ende des Transferfensters nur noch Spieler ausleihen.
Diese Aussage sei mit dem Aufsichtsrat abgestimmt gewesen, sagte Hainer nun und widersprach damit Kritiker, die Hoeneß vorwerfen, er torpediere immer wieder die Arbeit von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund.
Dreesen: FC Bayern kann Zugänge "noch gebrauchen"
Der FC Bayern habe ja auch schon "75 Millionen für Luis Dìaz ausgegeben. Es ist ja nicht so, dass wir kein Geld ausgeben. Auch eine Leihe kostet Geld", ergänzte der Präsident.
Die Bayern sind nach wie vor auf der Suche nach Verstärkungen für ihre Offensive. Man könne hier "sicherlich" Zugänge "noch gebrauchen", räumte Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ein ein.
Der FC Bayern wolle zugleich aber auch verstärkt auf eigene Talente setzen.
"Wir können junge Talente nur mehr ans Spielen bringen, wenn sie auch eine Chance bekommen. Und wenn wir jede Position doppelt und dreifach oder noch mehr besetzen, dann wird es halt komplizierter", so Dreesen.