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Radsport Straßenrennen
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Prolog in Essen

Lipowitz verpasst Überraschung bei Deutschland-Tour

Florian Lipowitz beim Auftakt der Deutschland-Tour
Florian Lipowitz beim Auftakt der Deutschland-Tour
Foto: © SocratesxTassos
20. August 2025, 18:39

Beim Start der Deutschland Tour sind alle Augen auf Florian Lipowitz gerichtet. Der Shootingstar gibt sich nahbar.

Florian Lipowitz schrieb fleißig Autogramme für die wartenden Fans, die gute Laune ließ sich der deutsche Radsport-Shootingstar von seinem durchwachsenen Auftakt bei der Deutschland Tour nicht vermiesen. Der Hype, den der 24-Jährige mit dem sensationellen dritten Platz und dem Gewinn des Weißen Trikots bei der Tour de France im deutschen Radsport ausgelöst hat, war beim Prolog in Essen spürbar - vor allem für den Ulmer selbst.

"Ich habe es genossen, es waren super viele Fans da", sagte Lipowitz, der sich nach seinem 36. Platz nahbar gab und sich immer wieder Zeit für einen Plausch nahm. Mit seinem Auftakt sei er "ganz zufrieden", sagte er im "ZDF".

Allein sein Potenzial konnte Lipowitz den Anhängern, die ihn lautstark anfeuerten, auf den 3,1 km auf dem Gelände der Zeche Zollverein nicht in voller Pracht präsentieren. Dafür war die Strecke zu kurz - und wie die kommenden Etappen der Rundfahrt mit zu wenig Höhenmetern ausgestattet. Während sich der Norweger Sören Wärenskjold den Sieg sicherte, musste sich Lipowitz neun Sekunden dahinter klar geschlagen geben.

Lipowitz blickt nicht auf das Gesamtklassement

"Drei Kilometer ist nicht so mein Ding, vor allem, wenn man länger kein Rennen gefahren ist", sagte Lipowitz. Das Gesamtklassement hat der Ulmer, der seine großen Stärken im Hochgebirge hat, ohnehin nicht im Blick. Er sehe die Deutschland Tour eher als "Training", hatte er vor dem Start erklärt, auch weil er nach einer Urlaubspause am Gardasee nach der Frankreich-Rundfahrt zuletzt krankheitsbedingt kürzertreten musste. Mit seinem Start wolle er Fans und Team "etwas zurückgeben" - und helfen.

Video: Lipowitz in der Heimat begeistert empfangen

Favorisiert sind bei dem fünftägigen Event vielmehr die Sprinter und Klassikerjäger. Fahrer wie der Italiener Jonathan Milan, der bei seiner Tour-Premiere zwei Tagessiege und den Gewinn des Grünen Trikots feierte, oder der belgische Top-Star Wout van Aert, zuletzt Gewinner der Tour-Schlussetappe in Paris, dürften eher um Siege streiten.

Degenkolb feiert Radsport-Comeback

Wärenskjold geht im Blauen Trikot des Gesamtführenden in die erste Etappe am Donnerstag von Essen nach Herford.

Der Abstand auf den Briten Samuel Watson beträgt allerdings weniger als eine Sekunde. Auf Platz drei kam der Österreicher Marco Haller. Aufgrund des überwiegend flachen Terrains der Rundfahrt können für den Gesamtsieg wenige Sekunden den Unterschied machen.

Nach langer Pause gab auch John Degenkolb in Essen sein Comeback. Der Routinier war bei der Flandern-Rundfahrt Anfang April heftig zu Fall gekommen und erlitt dabei Frakturen an Schlüsselbein, Ellbogen und Handgelenk.

"Ich bin mega happy einfach. Auch wenn das sehr, sehr schmerzhaft war", sagte Degenkolb: "Der Blutgeschmack bleibt noch ein paar Minuten im Mund. Es tut so gut, wieder zurück zu sein und dabei zu sein."

Am Donnerstag geht es für das Feld auf der ersten Etappe der 2018 nach zehn Jahren Pause wiederbelebten Rundfahrt über 202,6 km überwiegend flach nach Herford. Der Teilabschnitt bietet den Sprintern um Milan, Phil Bauhaus und Pascal Ackermann die erste große Chance auf einen Etappensieg. Die Rundfahrt endet am Sonntag in Magdeburg.

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