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Triumph und Silber bei Heim-EM

Folgen jetzt goldene Hockey-Jahre?

Bleiben Deutschlands Feldhockey-Teams auch in Zukunft Titelanwärter?
Bleiben Deutschlands Feldhockey-Teams auch in Zukunft Titelanwärter?
Foto: © IMAGO/Axel Kaste
18. August 2025, 13:48

Die Heim-EM ist Geschichte, Gold und Silber versprechen eine erfolgreiche Zukunft. Aber längst nicht alles ist rosig im deutschen Hockey.

Selin Oruz wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht, dann schaltete sie wieder voll auf Attacke. "Ich glaube, in den nächsten Jahren kann man sich auf etwas freuen", sagte die langjährige Führungsspielerin, die soeben schweren Herzens ihr Karriereende im DHB-Trikot verkündet hatte.

Nach der bitteren Finalpleite der deutschen Hockey-Frauen gegen die Niederlande war zum Abschluss der EM aber zumindest ein kleines Lächeln in ihr Gesicht zurückgekehrt.

Den Doppel-Triumph auf heimischem Boden verpassten die Teams des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) zwar, nach dem Gold der Männer scheint aber auch das Silber der Frauen in Zeiten des Umbruchs ein Versprechen für die Zukunft zu sein. Oder?

Denn neben den vielen Newcomern wie Sophia Schwabe oder Michel Struthoff, die bei ihren EM-Debüts auf dem blauen Kunstrasen des Hockey-Parks in Mönchengladbach für Furore sorgten, gab es auch einige Abschiede zu verschmerzen.

Neben dem Männer-Kapitän Mats Grambusch beendete auch Oruz ihre lange Karriere.

DHB-Sportdirektor: "Da kann man mit Freude nach vorne gucken"

Zum Glück aber sei es "absolut so", dass Hockey-Weltklasse in Deutschland nachkomme, betonte Martin Schultze im "ZDF". Vor allem im Bereich der Junioren spielen die deutschen Teams ganz vorne mit, aber auch insgesamt seien da "so viele gute Top-Talente", so der DHB-Sportdirektor: "Da kann man mit Freude nach vorne gucken."

Nur muss der Nachwuchs auch spielen wollen. Es habe "unglaublich Spaß gemacht mit der jungen Truppe", sagte Oruz: "So viele haben ihr erstes Turnier gespielt und super tolle Leistungen gebracht", in der Zukunft traue sie ihrem Team daher "alles zu".

Aber Oruz selbst wird dann nicht mehr auf dem Feld stehen - dabei ist sie erst 28 Jahre alt, eigentlich also in ihren "besten Jahren", wie sie sagte. "Ich fühle mich fit, ich bin erfahren - eigentlich sind das die Jahre, die am meisten Spaß machen", betonte die promovierte Ärztin: "Natürlich werde ich das vermissen, dieser Sport hat einen Großteil meines Lebens ausgefüllt."

"Amateursport unter Profibedingungen"

Weiter geht es für sie trotzdem nicht, und die Probleme sind altbekannt: Eine Fortsetzung ihrer Karriere im Nationalteam könne sie sich "partout nicht leisten", denn für ihren "Amateursport unter Profibedingungen" fehlt schlichtweg die Unterstützung. "Ich habe meinen Jahresurlaub gebraucht, um die EM am Ende spielen zu können", sagte Oruz - und legte den Finger damit in die Wunde: "Das sind die Fakten, dann ist die Antwort eigentlich recht klar."

Denn Deutschland ist zwar eine erfolgsverwöhnte Hockey-Nation, allerdings ohne das passende Kleingeld und die nötigen Strukturen. Zumindest mehr mediale Aufmerksamkeit soll den Spitzensportlern nun weiter zugutekommen.

Bis einschließlich 2028 werden Deutschlands Hockey-Teams weiter kostenlos bei MagentaSport zu sehen sein, der DHB gab die Vertragsverlängerung mit der Telekom im Rahmen der EM bekannt.

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