Setzt der FC Bayern zu wenig auf den eigenen Nachwuchs? Diese Frage wurde an der Säbener Straße in den letzten Monaten immer wieder gestellt. Nun hat der Ex-Münchner Lothar Matthäus die Debatte erneut entflammt und FCB-Coach Vincent Kompany in diesem Zuge kritisiert.
Als der FC Bayern am Samstagabend im Franz Beckenbauer Supercup gegen den VfB Stuttgart (2:1) antrat, war die Startelf der Münchner gefüllt mit Routiniers. Von verheißungsvollen Youngstern, die die Münchner im Kader haben, keine Spur auf dem Rasen. Das ist auch dem ehemaligen Bayern-Profi und heutigen TV-Experten Lothar Matthäus sauer aufgestoßen.
"Lennard Karl, Paul Wanner, Jonah Kusi-Asare oder auch Wisdom Mike haben in den Testspielen gegen Grasshoppers Zürich, aber auch gegen einen englischen Champions-League-Teilnehmer wie Tottenham Hotspur eindeutig bewiesen, dass sie auf hohem Niveau mithalten können. Diesen Spielern sollte man nun eine Chance geben", schrieb Matthäus in seiner Kolumne bei "Sky" zu Aussagen von Harry Kane, der den Kader des FC Bayern als etwas klein bezeichnet hatte.
Damit jene Nachwuchshoffnungen allerdings auch performen können, brauchen sie Einsätze und Vertrauen, wie Matthäus erinnerte.
"Für mich war es daher auch völlig unverständlich, dass Vincent Kompany gegen Stuttgart in der 80. Minute Raphael Guerreiro für den angeschlagenen Serge Gnabry einwechselt", legte der deutsche Rekordnationalspieler den Finger in die Wunde.
Matthäus vermisst "Zeichen an junge Spieler" des FC Bayern
Guerreiro sei sicher ein guter Spieler, so Matthäus weiter. "Aber ich bin sicher, dass die Bayern-Verantwortlichen hier gerne gesehen hätten, dass ein Youngster ins Spiel gekommen wäre. Junge Spieler brauchen Selbstvertrauen und mit solchen Entscheidungen nimmt Kompany ihnen das", ärgerte sich der 64-Jährige über den Bayern-Coach.
Kompany hatte Karl und Bischof erst in der dritten Minute der Nachspielzeit gebracht. Viel zu spät, wie Matthäus anmerkte.
"Was kann ein junger Spieler vorne rechts groß kaputtmachen bei einer Zwei-Tore-Führung", fragte sich der TV-Experte, warum nicht einer der beiden schon in der 80. Minute für Gnabry gekommen waren.
"Zudem hätte man ein Zeichen an alle jungen Spieler gesetzt, dass man ihnen beim FC Bayern vertraut. Nicht nur an Karl, der möglicherweise reingekommen wäre, sondern auch an die anderen Youngster. Diese Chance hat er verpasst", bilanzierte Matthäus mit Blick auf Kompany.
Die Entscheidung des Trainers gelte es zwar zu akzeptieren, so der Ex-Münchner, der aber deutlich wurde: "Auch wenn viele es wahrscheinlich anders gemacht hätten."




























