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Neues Mixed-Format wirft Fragen auf

Zverev und Co. bei US Open vor Spiel mit dem Feuer

Alexander Zverev ist im Mixed mit Belinda Bencic aus der Schweiz gemeldet
Alexander Zverev ist im Mixed mit Belinda Bencic aus der Schweiz gemeldet
Foto: © IMAGO
19. August 2025, 07:16
sport.de
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Bei den US Open 2025 streiten sich die absoluten Topstars der Tennis-Szene bereits um die ersten Millionen, ehe das ganz große Spektakel überhaupt seinen Lauf nimmt. In Flushing Meadows bestreitet man in diesem Jahr neue Wege, die bei weitem nicht überall Begeisterungsstürme auslösen. 

Laura Siegemund zählt zu den erfolgreichsten deutschen Doppel-Spielerinnen im Mixed: 2016 gewann sie die US Open an der Seite des Kroaten Mate Pavic, 2024 folgte bei den French Open mit Édouard Roger-Vasselin ein weiterer Grand-Slam-Coup im gemischten Doppel. 2025 ist die 37-Jährige in New York allerdings zum Zuschauen verdammt - ein Schicksal, das Siegemund mit vielen Doppel-Spezialisten und -Spezialistinnen teilt.

"Ein ernsthafter Wettbewerb" werde "zu einem kurzen Showevent degradiert, dessen Zählsystem Gewinnen oder Verlieren eher zur Glückssache macht", wetterte die Metzingerin schon vor Monaten im "Tennismagazin". Was dem DTB-Star aufstößt, liegt auf der Hand.

Um das vermeintlich ungeliebte Stiefkind Mixed-Doppel aus dem Schatten zu zerren, haben sich die Veranstalter dazu entschieden, das Format vollkommen auf links zu drehen: Der Titel wird bereits parallel zur Qualifikation im Herren- und Damen-Einzel an nur zwei Tagen (19. und 20. August) ausgespielt, das Teilnehmerfeld von 32 auf 16 Paarungen reduziert und ein Format mit vier Gewinnspielen pro Satz und einem Match-Tiebreak anstelle eines dritten Satzes eingeführt.

Die Grund-Idee: Früher, kürzer, schneller, weniger kräfteraubend - und damit attraktiver für die Stars der Szene, die sich im Mixed eigentlich nur selten die Ehre geben. Dass das Preisgeld dadurch drastisch angehoben wurde, wird Siegemund und Co., die den Kuchen ohnehin großteils aus der Ferne bestaunen müssen, kaum interessieren.

Mixed-Experten und -Expertinnen klar in der Unterzahl

Zumindest auf dem Papier ist das Vorhaben jedoch erst einmal aufgegangen: Acht Spieler aus den Top 10 der ATP-Weltrangliste sind am Start, darunter mit Sinner, Carlos Alcaraz und Alexander Zverev die Top 3, bei den Damen sind es immerhin sechs Spielerinnen aus den besten zehn, die Mixed-Dominatoren vergangener Jahre sind hingegen kaum vertreten.

Logisch: Gerade einmal acht Paarungen erhielten ihren Startplatz über ihre kombinierten Weltranglisten-Ränge, was es den Doppelspezialisten, die im Einzel nicht selten nur sporadisch mitmischen, quasi nicht ermöglicht, teilzunehmen. Acht Plätze wurden über Wildcards verteilt, bei denen die Show aber ebenfalls glasklar im Fokus steht.

Klar, vor heimischer Kulisse erlaubt der Veranstalter Altstar Venus Williams ein weiteres Hurra. Die 45-Jährige, die unlängst ihr Comeback auf der Tour gab und gemeinsam mit dem US-Aufschlagriesen Reilly Opelka antritt, gewann schon 1998 zwei Grand Slams im Mixed mit Justin Gimelstob.

Der Weltranglistenerste Jannik Sinner hat zudem die tschechische Doppelspezialistin Katerina Sinikakova an seine Seite beordert. Siniakova gewann 2025 mit dem Niederländer Sam Verbeek auf dem heiligen Rasen in Wimbledon und als vermeintliches Zugeständnis haben die Tunier-Organisatoren die italienischen Titelverteidiger Sara Errani und Andrea Vavassori mit einer Wildcard den Start ermöglicht.

Ein Spiel mit dem Feuer für Alcaraz, Sinner, Zverev und Co.

Einen Vertreter aus den Top Ten der derzeit besten Doppel-Männer, darunter die Deutschen Kevin Krawietz und Tim Pütz, sucht man hingegen vergeblich, von den Damen sind immerhin Taylor Townsend (Nummer 1 des Doppel-Rankings), Siniakova (Nummer 2) und Errani (Nummer 5) vertreten.

Bei den Fans kommt das neue Format vermeintlich gut an. Dass die Auslosung in Runde eins ein Duell zwischen Sinner und Zverev bereithielt, macht Schlagzeilen, dass der Spanier Carlos Alcaraz mit Emma Raducanu an den Start geht, ließ Gerüchte um eine Liaison in die Höhe schnellen und auch das Zusammenspiel der beiden Publikumsmagneten Gael Monfils und Naomi Osaka lässt die Herzen der Tennis-Fans höher schlagen - was am Dienstag vom versprochenen Staraufgebot übrig bleibt, muss allerdings wohl bis zur letzten Sekunde hinterfragt werden.

Video:

Für Sinner und Alcaraz stand am Montagabend noch das Finale von Cincinnati auf dem Programm, bei dem die Nummer eins früh aufgeben musste. Deutschlands Topstar Zverev, der Alcaraz im Halbfinale unterlag, berichtete zudem von körperlichen Problemen. Und auch bei den Damen stand am Montag noch ein kräfteraubendes Endspiel an, bei dem Iga Swiatek eine der Hauptdarstellerinnen war. Last-Minute-Absagen sind keineswegs ausgeschlossen, zumal der Fokus aller Superstars eindeutig auf dem Einzel liegen wird.

Am Ende lässt sich schlicht nicht von der Hand weisen, dass die zusätzliche und für viele doch ungewohnte Belastung vor zwei harten Grand-Slam-Wochen auch ein Drahtseilakt ist.

NorwegenPolen
Ruud, C. / Świątek, I.
Ruud/Świątek
1
3
7
6
Italien
Errani, S. / Vavassori, A.
Errani/Vavasso.
2
6
5
10
04:05
Do, 21.08.
Beendet
vollständiger Spielplan

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