Sportlich schrammte der FC Schalke 04 beim Regionalligisten 1. FC Lok Leipzig am Sonntagnachmittag knapp an einer großen Blamage vorbei, setzte sich denkbar knapp mit 1:0 nach Verlängerung bei den Sachsen durch. Für große Aufregung sorgte allerdings schon in der ersten Halbzeit ein möglicher Rassismus-Vorfall.
In der 13. Minute wurde die Partie zwischen Lok Leipzig und dem FC Schalke 04 von Schiedsrichter Max Burda unterbrochen, nachdem der Schalker Spieler Christopher Antwi-Adjei bei der Ausführung eines Einwurfs möglicherweise übel beschimpft wurde.
Der Offensivspieler der Gelsenkirchener selbst hatte einen der Schiedsrichter-Assistenten darauf aufmerksam gemacht. Die "Bild" zitierte Antwi-Adjei mit der Aussage: "Die Worte 'Scheiß N****' sind gefallen."
Rund fünf Minuten wurde das Spiel unterbrochen. Eine Durchsage im Bruno-Plache-Stadion verurteilte diskriminierende Äußerungen. Antwi-Adjei wurde in der Folge dennoch wiederholt ausgepfiffen.
Nach Abpfiff wurde der gebürtige Hagener, der vor rund 12.000 Zuschauern in Leipzig die vollen 120 Minuten durchspielte, auch am "Sky"-Mikrofon auf die Situation angesprochen.
Bislang konnte kein Täter ermittelt werden
Gegenüber dem TV-Sender führte Antwi-Adjei weiter aus: "Das hat auf keinem Fußballplatz und generell im Alltag etwas zu suchen. [...] Ich bin kein Typ, der jetzt nach Hause geht und weint. Trotzdem finde ich das enttäuschend, dass man das in der heutigen Zeit immer noch vorfindet. Ich gehe jetzt locker damit um, aber es ist enttäuschend."
Er habe "aus der Geschichte nichts Großes machen" wollen, allerdings auch nicht direkt mit der Partie fortfahren, als sei nichts passiert. "Es sind immer einzelne Personen im Stadion, die meinen, sie können sich alles erlauben oder meinen, sie wären etwas Besseres. Naja, Mund abwischen, wir sind jetzt weitergekommen", so der 31-Jährige weiter.
Nach der knappen 0:1-Niederlage der Leipziger gegen den FC Schalke betonte Lok-Pressesprecher Carsten Muschalle, dass man sich von dem möglichen Rassismus-Vorfall eindeutig distanziere, nach angestellten Nachforschungen aber noch keinen Täter habe ausfindig machen können: "Wir haben nachgeforscht, was da gewesen ist. Wir konnten es am Ende nicht verifizieren."
Am späten Abend bat der Regionalligist in einem Statement um Verzeihung. "Diese eine Stimme hat einen Schatten auf einen sonst wundervollen Fußballnachmittag geworfen", hieß es vonseiten der Leipziger: "Selbstverständlich entschuldigen wir uns im Namen des gesamten 1. FC Lok Leipzig in aller Form bei Christopher Antwi-Adjei und dem FC Schalke 04! Rassismus in jedweder Form hat in keinem Stadion der Welt und überhaupt nirgendwo etwas zu suchen."









































