Selbst für den Fall, dass es nichts mit der Formel 1 wird, verdichten sich die Hinweise, dass Mick Schumacher Alpine zum Saisonende 2025 in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) verlassen könnte.
Unter Berufung auf französische Quellen meldet Auto Motor und Sport, dass der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher zufolge kommendes Jahr im Cadillac V-Series.R vom Jota Sport sitzen wird, sollte er das Formel-1-Cockpit nicht bekommen.
Während Mick Schumacher weiter von einem Cockpit bei Cadillac in der Formel 1 träumt, dürften die Gespräche, in die unter anderem sein neuer Berater Dirk Müller involviert ist, noch einen Plan B beinhalten. Denn Jota Sport muss in der Hypercar-Klasse Jenson Button ersetzen, der die WEC nach Ende der Saison definitiv verlassen wird.
Ein Wechsel würde durchaus Sinn machen, da der 26-Jährige bei Alpine seinen Formel-1-Traum nicht mehr verwirklichen kann. Die Türen ins Formel-1-Team sind versperrt. Bei Cadillac hat er zumindest eine kleine Chance auf ein Formel-1-Cockpit. Während Valtteri Bottas klarer Favorit auf das erste Cockpit ist, ist Schumacher einer von mehreren Kandidaten, die für einen Platz in Frage kämen.
Die WEC als Plan B wäre ebenfalls verlockend: Jota hat derweil bereits unter Beweis gestellt, dass man zu den ersten Adressen im Le-Mans-Fahrerlager gehört. Schon beim ersten Rennen in Katar waren die V-Series.R unter Betreuung des Teams von Sam Hignett bis zur legendären Kollision beim Safety-Car-Restart konkurrenzfähiger, als sie es in zwei Jahren Ganassi jemals gewesen sind.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein WEC-Einsatz gepaart mit einer Test- und Ersatzfahrerrolle bei Cadillac, wie Schumacher es 2024 mit Mercedes und Alpine gemacht hat. Natürlich wäre das für Schumacher weitaus weniger reizvoll als ein Stammfahrerplatz, doch es wäre zumindest ein Fortschritt gegenüber der aktuellen Situation, in der er gar keinen Fuß in der Formel 1 hat.
Endurance-Karriere sinnvoller als F1?
Alpine und Partner Signatech, die mit Mick Schumacher sehr zufrieden sind, müssen dem Deutschen nun etwas bieten. Bruno Famin hat bereits ein umfangreiches Update für den A424 in Aussicht gestellt, nachdem der ursprüngliche Plan, die Konkurrenz in Le Mans mit einer Low-Drag-Philosophie zu überrumpeln, spätestens durch die zweistufige Balance of Performance (BoP) beerdigt wurde.
Doch die einzige Perspektive, den Deutschen zu halten, wäre wohl eine Möglichkeit auf ein Formel-1-Cockpit bei Alpine. Nur ist Flavio Briatore kein großer Fan von Mick Schumacher, das hat er spätestens mit seiner genervten Antwort beim Großen Preis von Spanien klargestellt, als er sich weigerte, überhaupt über Schumacher zu sprechen.
Wahrscheinlich wäre eine langjährige Karriere in der WEC objektiv aber die bessere Lösung: Denn Mick Schumacher hat sich im Endurance-Zirkus einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet und innerhalb kürzester Zeit bei Alpine die prestigeträchtigsten Aufgaben bekommen - also Qualifying-Fahrer und Schlussfahrer im Rennen, wenn es drauf ankommt.
In der Formel 1 hingegen ist sein Ruf durch die zahlreichen Unfälle in den Haas-Jahren angekratzt, weshalb er seitdem bei der Cockpit-Vergabe immer wieder übergangen wurde. Allerdings hat Mick Schumacher nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass der Langstreckensport für ihn weit weniger Befriedigung bietet als die Formel 1.
