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Gerichtsverfahren eröffnet

Schwere Vorwürfe gegen Ex-Biathlon-Weltmeister

Arttu Heikkinen hat seinen eigenen Patenonkel angeschossen
Arttu Heikkinen hat seinen eigenen Patenonkel angeschossen
Foto: © IMAGO/PETTER ARVIDSON
14. August 2025, 17:36
sport.de
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Dem finnischen Biathleten Arttu Heikkinen steht juristischer Ärger ins Haus. Der Junioren-Weltmeister von 2022 muss sich in diesen Tagen vor Gericht verantworten, nachdem ihm unter anderem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Hintergrund ist ein Vorfall aus dem vergangenen Jahr, bei dem der 21-Jährige seinen eigenen Patenonkel mit einem Schuss schwer verletzte. 

Der finnische Biathlet Arttu Heikkinen muss sich in diesen Tagen für einen Jagdunfall im vergangenen Jahr vor Gericht verantworten. Zur Last gelegt wird ihm ein so genanntes Jagdvergehen inklusive einer gefährlichen Körperverletzung. 

Was war passiert? Im September 2024 war Heikkinen gemeinsam mit seinem Patenonkel und einer weiteren Person in Hyrynsalmi bei einem Jagdausflug unterwegs. Aus noch ungeklärten Gründen schoss der Biathlet dabei mit seiner Schrotflinte laut Anklage in Richtung seines Verwandten, der zwischen 30 und 60 Meter entfernt gestanden haben soll.

Heikkinens Patenonkel wurde laut Angaben finnischer Medien am Oberkörper, am Arm und am Kopf getroffen wurden. Zwar überlebte er den Vorfall, allerdings erblindete er auf einem Auge. In wieweit der Biathlet fahrlässig gehandelt und gegen die Gesetze verstoßen hat, soll nun das Gericht feststellen. 

Heikkinen sah das Opfer laut eigener Aussage nicht

Heikkinen selbst erklärte in einer Stellungnahme, er habe seinen Patenonkel zum Zeitpunkt der Schussabgabe nicht sehen können, weil sein Blick von Bäumen versperrt wurde. Der Biathlet gab zu Protokoll, dass sein Patenonkel rund 55 Meter weit weg von ihm gestanden habe. 

In dieser Woche postete der Junioren-Weltmeister von 2022 eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse zudem auf seinem Instagram-Kanal. Dabei schrieb er unter anderem: "Das letzte Jahr war mental extrem schwierig für mich und meine Liebsten. Vor allem über den Zustand meines Patenonkels gab es große Sorgen."

Biathlet drohen schwerwiegende Folgen

Für Heikkinen könnte der Vorfall im Fall eines Schuldspruchs schwerwiegende Folgen haben. Wird ein Verstoß gegen die Regeln für den Umgang mit Waffen vom Gericht festgestellt, sieht der Gesetzgeber in Finnland einen Entzug der Waffen-Lizenz vor. Sollte er seine finnische Waffen-Lizenz verlieren, würde er automatisch auch seine internationale Waffen-Lizenz verlieren. Diese ist jedoch nötig, um an internationalen Biathlon-Wettkämpfen teilzunehmen. 

Der finnische Biathlonverband wollte sich auf Nachfrage des Rundfunksenders "Yle" zunächst nicht zum Vorfall äußern und verwies auf das laufende Verfahren. Mit einem Urteilsspruch wird in zwei Wochen gerechnet. 

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