Das Jahr 2025 war bislang sicherlich nicht das von Ella Seidel. Zwar konnte sich die 20-jährige Hamburgerin in Wimbledon das zweite Mal in ihrer Karriere für das Hauptfeld eines Grand Slams qualifizieren, der erhoffte nächste Schritt in Richtung Weltspitze blieb dennoch aus - beim WTA-1000-Turnier in Cincinnati hat sich das Blatt allerdings gewendet. Die Deutsche setzte am Dienstag ihr Tennis-Märchen fort.
Ella Seidel scheint endlich die Angst vor großen Namen zu verlieren! Nach ihrem sensationellen Sieg in der 2. Runde gegen die an Position acht gesetzte US-Amerikanerin Emma Navarro (Nummer 11 der Weltrangliste) rang die Nummer 125 des WTA-Rankings mit Navarros Landsfrau Mccartney Kessler die nächste gesetzte Akteurin nieder.
Nach beinahe 2:30 Stunden machte Seidel mit ihrem ersten Matchball den Sack zu. Die DTB-Hoffnungsträgerin setzte sich letztlich hauchdünn mit 6:4, 2:6 und 7:6 durch. Schon in den ersten beiden Runden hatte Seidel jeweils drei Sätze auf dem Court gestanden.
Dabei erwischte Seidel gegen Kessler nicht gerade einen Start nach Maß, lag schnell mit 2:4 im ersten Satz hinten, drehte dann aber mächtig auf, gewann vier Spiele am Stück und letztlich den ersten Durchgang. Nachdem Satz zwei mit 2:6 verloren ging, brachte der Decider die Entscheidung. Bemerkenswert: Bis zum Tiebreak gelang keiner der beiden Kontrahentinnen ein Break.
"Ganz, ganz toller Erfolg für Ella"
Im Tiebreak musste Seidel beim Stand von 4:6 dann sogar zwei Matchbälle abwehren, ehe sie ihre erste Chance eiskalt nutzte. "Ganz, ganz toller Erfolg für Ella. Ich freue mich sehr für sie", sagte ihr Trainer Lars Uebel bei "Sky".
Damit steht die Hanseatin nun völlig überraschend im Achtelfinale des mit 5,15-Millionen-Dollar dotierten Hartplatz-Turnieres.
Nächste Gegnerin ist Vavara Gracheva aus Frankreich (Nummer 103 der Weltrangliste), die sich überraschend in zwei Sätzen gegen die Tschechin Karolina Muchova (Nummer 14 der Weltrangliste) durchsetzte.
Durch ihre unerwartete Siegesserie hat Seidel die Top 100 nun fest im Blick, ein weiterer Erfolg würde den erstmaligen Einzug in den elitären Kreis sogar perfekt machen.
