Mit den deutschen Nationalspielern Tom Bischof und Jonathan Tah, die ablösefrei von der TSG 1899 Hoffenheim beziehungsweise Bayer Leverkusen kamen, sowie Liverpool-Star Luis Diaz hat der FC Bayern in diesem Sommer bislang dreimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Im Gegenzug verließen mit Leroy Sané, Thomas Müller, Eric Dier, Joao Palhinha und Mathys Tel einige Stars aus der ersten Reihe München. Kingsley Coman soll zudem unmittelbar vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien stehen. Gegenüber RTL/ntv und sport.de hat sich DFB-Legende Lothar Matthäus nun zum Stand der Dinge geäußert.
Dass der FC Bayern mit Jonathan Tah und Tom Bischof zwei DFB-Stars ablösefrei verpflichten konnte, "war natürlich sensationell", lobt Lothar Matthäus im exklusiven Gespräch mit RTL/ntv und sport.de die Arbeit der Münchner Führung.
"Bischof ist eines der größten Talente im deutschen Fußball. Einer, der in jungen Jahren schon Verantwortung übernimmt, der gesucht wird, der spielerische Qualitäten hat, der auch Selbstvertrauen hat und, der auch Risikobälle in die Offensive spielt", bringt der deutsche Rekordnationalspieler auf den Punkt, warum er vom Transfer des 19-Jährigen überzeugt ist.
Jonathan Tah müsse hingegen erst einmal beweisen, dass er seine Stärken auch in einer Viererkette ausspielen könne. Bei der Klub-WM hat Matthäus in diesem System zumindest "die ein oder andere Schwäche" beim DFB-Star ausgemacht. Auch beim vermeintlichen Top-Einkauf Luis Diaz tritt Matthäus ein wenig auf die Euphoriebremse: "Bei Diaz muss man abwarten, er ist ein Spieler, der schon reifer ist, 28 Jahre."
Matthäus nennt Transfer-Makel des FC Bayern
Insgesamt habe der FC Bayern bislang zwar gute Einkäufe getätigt, ein Makel lässt sich laut Matthäus aber nicht von der Hand weisen: "Eines muss man ganz klar sagen, sie hatten ihre Wunschspieler und die haben sie nicht bekommen", so der 64-Jährige, der unter anderem Nico Williams nennt.
Die Zeiten, zu denen der FC Bayern alle Akteure, die er haben wollte, auch bekommen hat, seien allerdings ohnehin vorbei. "Vor allem die Finanzkraft aus der Premier League ist riesig", deutsche Klubs könnten sich diese Investitionen nicht erlauben.
Eine satte Geldspritze könnte allerdings ins Haus stehen, wenn Kingsley Coman zum saudi-arabischen Klub Al-Nassr an die Seite von Cristiano Ronaldo wechselt. In den Medien war zuletzt von 30 bis 35 Millionen Euro die Rede, die für den 29-jährigen Flügelflitzer fällig würden.
FC Bayern gegenüber Woltemade "in der Pflicht"
Einnahmen, die laut Matthäus auch dafür sorgen könnten, dass man in München doch noch einmal die Bemühungen um Nick Woltemade vom VfB Stuttgart intensiviert. Dieser habe sich immer "ganz klar" zum FC Bayern bekannt, wodurch "Bayern nun auch ein bisschen in der Pflicht gegenüber Woltemade" sei.
Allerdings glaubt Matthäus, dass eine erfolgreiche Offerte in die Richtung des Diaz-Kaufs gehen müsste. Für den Kolumbianer soll man rund 70 Millionen Euro investiert haben. Alles in allem glaube er, "dass das Thema noch nicht beendet ist".
Sollte Woltemade kommen, wäre er zwar kein Ersatz für Coman auf dem offensiven Flügel, so Matthäus, der den VfB-Star eher als Zehner oder Neuner sieht. Es wäre aber "ein Transfer für die Zukunft". Aktuell ist man mit Kane und Musiala auf der Neun und Zehn gut besetzt, "aber zwei Spieler langen nicht mehr", was auch Musialas Verletzung zeige, führt Matthäus aus.
Für einen erfolgreichen Vorstoß bei Woltemade muss man allerdings wohl aufs Gaspedal treten. VfB-Boss Alexander Wehrle hat zumindest eine klare Deadline genannt.





























