Fortuna Düsseldorf kommt nicht zur Ruhe: Nach dem geplatzten Wechsel des israelischen Nationalspielers Shon Weissman hat das Management des Stürmers mit Kritik an der Öffentlichkeit reagiert.
Shon Weissman bereue "die Likes und Kommentare aus tiefstem Herzen", teilte das Management der "Rheinischen Post" mit, "aber in Deutschland scheinen die Leute sofort zu urteilen".
Am Montag hatten erste Gerüchte um eine Verpflichtung des Offensivspielers, der in Social-Media-Posts nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober die Auslöschung Gazas gefordert hatte, die Runde gemacht.
Viele Fans von Fortuna Düsseldorf reagierten mit wütenden Protesten, der Verein teilte anschließend mit, auf einen Transfer von Weissman, der bereits beim Medizincheck gewesen sein soll, zu verzichten.

"Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen", teilte der Klub mit, ohne genaue Gründe zu nennen.
Weissman reagiert mit Instagram-Statement
"Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht", hieß es in der Mitteilung des Managements. Dies sei einen Tag nach dem Angriff passiert, als die "Stimmung in Israel ganz auf Rache und tiefe Gefühle der Wut ausgerichtet war".
Man hätte sich gewünscht, "dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten". Freilich hatten auch beim FC Granada, für den Weissman zuletzt auflief, zahlreiche Anhänger einen Rauswurf gefordert.
Im Anschluss an den geplatzten Transfer hatte Weissman am Dienstag ein Statement auf Instagram veröffentlicht, auf seine Online-Aktivitäten ging er darin allerdings nicht ein.
Zwar sei es "sowohl möglich als auch notwendig, sich gegen das Leid unschuldiger Menschen auf beiden Seiten zu wehren", gleichzeitig aber betonte er, dass "ein Mensch immer zu seinem Land stehen" wird, "ganz gleich was geschieht". Er akzeptiere "zwar jede Kritik", es schmerze ihn jedoch, "dass nicht der gesamte Kontext berücksichtigt wurde".