Im Rahmen des Formel-1-GPs in Ungarn gab es bei "Sky" kein Interview mit Aston Martins Teamchef Mike Krack zu sehen. An sich nicht ungewöhnlich. Allerdings lag dies wohl nicht an einer redaktionellen Entscheidung, sondern an einem Boykott des Rennstalls gegen den Sender, wie deren Reporter selbst zugaben.
Sportlich lief das Wochenende beim Formel-1-Grand-Prix in Ungarn für Aston Martin super: Platz 5 und 7 im Rennen sorgten für wichtige Punkte. Doch abseits der Strecke gab es auch Streit. Denn das Team wollte dem deutschen Pay-TV-Sender "Sky" kein Interview geben.
Formel 1: Schumacher-Kritik führt zu Interview-Boykott
"Man gibt uns aktuell kein Interview mehr, weil man uns im Moment dort nicht so mag", erklärte Experte Ralf Schumacher während der Übertragung. Reporter Peter Hardenacke ergänzte: "Wir waren den Leuten von Aston Martin etwas zu kritisch."
So berichtete "Sky" in dieser Saison über die aus ihrer Sicht lustlos wirkenden Auftritte von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll, der bekanntermaßen auch Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll ist. In Silverstone kritisierte Schumacher den Kanadier für einen heftigen Funkspruch.
"Das ist das schlimmste Stück Scheiße, das ich je gefahren bin", funkte der Pilot beim Großbritannien-GP. Schumacher legte dem Kanadier daraufhin nahe, sich beim Team zu entschuldigen.
Laut "Bild" stört sich Aston Martin außerdem daran, dass "Sky" sich bei Pressekonferenzen kaum für das Team interessiere, jetzt bei wachsendem sportlichen Erfolg aber wieder anfrage.
Für "Sky" ist es nicht der erste Interview-Boykott der letzten Jahre. Der ehemalige Haas-Teamchef Günther Steiner echauffierte sich über die Berichterstattung - damals ging es um Schumachers Neffen Mick, der bei Haas unter Vertrag war. Auch die Kollegen vom britischen "Sky" erlebten ähnliches mit dem Ex-Red-Bull-Teamchef Christian Horner.