Ein spektakulärer Transfer im Radsport erregt Aufsehen. Remco Evenepoel verlässt sein bisheriges Team Soudal-Quick-Step und schließt sich Red-Bull-Bora-hansgrohe an. Sein Ex-Teamchef spricht Klartext.
Der Transfer-Coup um Rad-Star Remco Evenpoel erschüttert die Rad-Szene. Nach wochenlangen Spekulationen wechselt der belgische Radsport-Olympiasieger Remco Evenepoel zum Team aus dem oberbayerischen Raubling. Dort wird er Teamkollege der deutschen Tour-de-France-Sensation Florian Lipowitz.
Jurgen Foré, Teamchef von Soudal-Quick-Step, erläuterte nun Hintergründe zu diesem spektakulären Deal.
"Es ist eine Erleichterung, dass Klarheit herrscht", sagte Foré dem belgischen Portal "Sporza". "Unsere Absicht war, Gespräche über die Zukunft nach der Tour anzustoßen – ein großes Ziel für uns beide." Er stellte klar: "Ich denke, wir trennen uns im Guten."
Tauziehen um Rad-Star beendet
Ein Wechsel hatte sich demnach schon seit Wochen angedeutet.
"Im Juni wurde klar, dass es kaum Möglichkeiten für einen längeren Verbleib gab. Aufgrund der bisherigen Ereignisse hatten wir das Gefühl, dass wir nicht darauf drängen mussten. Also taten wir es nicht."
Am Dienstag wurde der Transfer des Olympiasiegers offiziell bekannt gegeben.
Für Foré steht nun die Herausforderung an, sein Team neu aufzustellen.
"Er war offensichtlich ein wichtiger Fahrer für unser Team. Aber wir haben noch andere wie ihn", sagte er weiter. "Obwohl ein solcher Top-Fahrer im Team die Sichtbarkeit der anderen erhöht. Tim Merlier ist für die Hälfte unserer Siege in diesem Jahr verantwortlich. Ich denke, wir müssen jetzt wieder anfangen, breit aufgestellt und als Team Rennen zu fahren."
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Wie viel Geld für den Wechsel floss, wollte der CEO nicht mit der Öffentlichkeit teilen. "Wir werden nicht über die Summen sprechen, aber es ist ein angemessener Betrag. Obwohl Sponsoren wie Soudal es vorziehen würden, wenn der Vertrag eingehalten würde, haben wir beschlossen, nicht vor Gericht zu gehen."
Team tat alles, um Evenpoel glücklich zu machen
Foré betonte, dass das Team alles getan habe, "um Remco glücklich zu machen". "Ich möchte jetzt ein neues Kapitel aufschlagen und habe Vertrauen in das Team. Uns gibt es seit 23 Jahren und wir haben viele Kapitel geschrieben. Dies ist nur eines davon."
Allerdings gab es auch negative Zwischentöne.
"Hinter den Kulissen wurden die Gerüchte immer unhaltbarer", berichtete der Teamchef. "Jetzt liegt es an uns, die Vision für die Zukunft zu skizzieren. Die Jagd nach Gesamtplatzierungen und Etappensiege bei Grand Tours werden sicherlich dazugehören."