Eigentlich steht der Transfer von Stürmer Shon Weissman schon fest, dann zieht Fortuna Düsseldorf plötzlich den Stecker. Hintergrund sind Social-Media-Aktivitäten rund um den Überfall der Hamas auf Israel vor knapp zwei Jahren.
Fortuna Düsseldorf hat den geplanten Wechsel von Angreifer Shon Weissman auf den letzten Metern platzen lassen.
"Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen", teilte der Zweitligist am Dienstagmittag mit.
Was war passiert? Zuvor hatte es nach den Berichten um den bevorstehenden Wechsel des israelischen Nationalspielers Weissman an den Rhein heftige Fan-Proteste gegeben. Auslöser waren Social-Media-Aktivitäten des Spielers nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023.
Fortuna nimmt Abstand von Weissman-Transfer
Der Spieler postete und likte Beiträge, die weit über Kritik hinausgingen, teils menschenverachtend waren.
Viele Fans prangerten dies im Zuge der Berichterstattung um den nahenden Wechsel an. Sogar Petitionen gegen einen Wechsel wurden ins Leben gerufen.
Am Montagabend hatte der "X-"Account der Fortuna auf die vielen Kommentare im Netz noch geantwortet: "Menschen, die man nicht kennt, anhand eines Wikipedia-Artikels bewerten?! Passt eigentlich nicht zu unserer Bubble…"
Nun die Kehrtwende. Der Transfer findet nicht statt. Für den Wechsel wären wohl rund 500.000 Euro an den spanischen Zweitligisten geflossen.
Fortuna bestätigte auf Anfrage von RTL/ntv und sport.de, dass Weissman sogar schon den Medizincheck erfolgreich absolviert hatte. Ein Vertrag war allerdings noch nicht unterzeichnet.
Bei seiner internen Vorstellung soll er einen guten Eindruck hinterlassen haben, hieß es bei "Bild". In den Gesprächen sollen auch die viel kritisierten Gaza-Posts Thema gewesen sein. Weissman berief sich darauf, im Affekt gehandelt zu haben.
Der Klub stellt allerdings noch eigene Recherchen an und kam zum Schluss, dass diese nicht nur aus dem Affekt gekommen seien.
Der Angreifer bleibt vorerst weiter bei seinem Klub FC Granada. Für Fortuna geht die Suche nach einem Offensivmann weiter. Inwiefern der geplatzte Deal den möglichen Abgang von Vinent Vermeij beeinflusst, ist noch unklar. Der Stürmer will die Fortuna eigentlich in Richtung Dresden verlassen.