Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton steckt bei Ferrari in der sportlichen Krise. Nach dem erneuten Desaster in Ungarn wirkt der Brite niedergeschlagen. Gerüchte um einen Rücktritt machen die Runde. Sein ehemaliger Teamchef schickt eine deutliche Botschaft.
Die Worte von Lewis Hamilton ließen aufhorchen. Nach dem Quali-Desaster am Hungaroring geißelte sich der 40-Jährige selbst. "Es liegt jedes Mal an mir", sagte Hamilton bei "Sky". "Ich bin nutzlos, absolut nutzlos", kritisierte sich der Ferrari-Pilot schonungslos.
Auch im Rennen verbesserte sich der einstige Dominator nicht. TV-Experte Ralf Schumacher fand Hamiltons Aussagen befremdlich, Ex-F1-Chef Bernie Ecclestone fordert Hamilton schon zum Rücktritt auf.
Als sein ehemaliger Mercedes-Teamchef Toto Wolff in einer Medienrunde gefragt wurde, ob Hamilton eine Verschlechterung seiner Fähigkeiten bemerkt habe, sagte er: "Nein, es war Lewis, der sein Herz auf der Zunge trug."
"Es ist genau das, was er fühlte, als er nach der Session gefragt wurde, er war sehr roh, er zweifelte an sich selbst, und wir haben es in der Vergangenheit erlebt, dass er emotional wurde, wenn er das Gefühl hatte, seine eigenen Erwartungen nicht erfüllt zu haben", so der Österreicher.
Wolff: Daran muss sich Hamilton erinnern
Hamilton sei "emotional transparent", seit er ein kleiner Junge und ein Erwachsener war, "also wird er sich selbst fertig machen", sagte Wolff weiter.
Für den Mercedes-Chef steht außer Frage, dass Hamilton der beste Fahrer der Geschichte ist. "Er ist der GOAT (Greatest of All Time, d.Red.), und er wird immer der GOAT sein, und niemand wird ihm das wegnehmen, und schon gar nicht ein einziges Wochenende oder eine Rennsaison, die nicht nach Plan verlaufen ist. Es ist etwas, woran er sich erinnern muss, dass er der Größte aller Zeiten ist."
Wolff hofft, dass sein ehemaliger Schützling auch 2026 in der Formel 1 an den Start geht.
"Lewis hat in der Formel 1 noch eine Rechnung offen. Genauso wie Mercedes mit dem neuen Reglement unterlegen war und mit den Bodeneffekt-Autos nie glücklich wurde, hängt es vielleicht mit seinem Fahrstil zusammen", so der Österreicher.
Die Hoffnung für Hamilton: "Mit den brandneuen Autos, die völlig anders zu fahren sind, mit den neuen Antriebseinheiten, die ein intelligentes Energiemanagement erfordern, sollte er nächstes Jahr nirgendwo hingehen, also ist Lewis absolut dran. Ich hoffe, er bleibt noch viele Jahre dabei."
