Im Mai 2023 endete die Amtszeit von Oliver Kahn beim FC Bayern als Vorstandsboss abrupt, nun hat der frühere Münchner Verantwortliche und Profi über den Abschied von Thomas Müller vom deutschen Fußball-Rekordmeister gesprochen und Einblicke in seine eigene Zukunftsplanung gegeben.
Oliver Kahn lebte den FC Bayern mit jeder Faser, egal ob zu seiner Zeit als Spieler zwischen 1994 und 2008 als auch später als Vorstandsmitglied (ab 2020) oder sogar -Vorsitzender (ab 2021). Nun hat sich Kahn, der 2023 rund um das Saisonfinale von seinen Aufgaben entbunden wurde, zur aktuellen Lage bei seinem Ex-Klub geäußert.
"Ich sehe aktuell keinen Verein, der sich sportlich und finanziell auf diesem Niveau bewegen kann", urteilte Kahn im "kicker", dass er an eine neue Bayern-Dominanz in der Bundesliga glaube. "Es müsste schon viel passieren in den kommenden Jahren, damit sich anderen Klubs die Chance bietet, die Bayern konstant zu gefährden."
Der BVB, jahrelang ärgster Verfolger, sei aktuell eher kein Kandidat dafür. "Die Dortmunder müssen sich schon anstrengen, um wieder ganz nach oben zu kommen. Leipzig wird alles tun, die vergangene Saison zu korrigieren. Leverkusen will weiterhin oben mitreden. Und Frankfurt entwickelt sich konstant weiter", sagte Kahn zur Gemengelage in der Bundesliga.
Dort, im deutschen Oberhaus, wird Thomas Müller fortan fehlen. Der Ur-Münchner sagte dem FC Bayern nach 25 Jahren Servus und wird in die MLS wechseln. Gefragt, was sein Abschied bedeutet, warnte Kahn die Verantwortlichen des Rekordmeisters.
Kahn: Keiner beim FC Bayern kann Müller-Rolle ausführen
"Bayern konnte in seiner Geschichte immer große Spieler ersetzen. Allerdings ist es schwierig, ihn als Menschen und bayerische Identifikationsfigur zu kompensieren. Da ist er ein großer Verlust", sagte der "Titan" und fügte an: "Und da sehe ich im Moment niemanden in München, der diese Rolle ausfüllen könnte."
Kahn selbst zog sich nach seinem Aus beim FC Bayern vor gut zwei Jahren aus dem aktiven Profi-Geschäft zurück, agierte eher im Hintergrund.
Dennoch denkt der 56-Jährige weiter an ein Comeback. "Ich beschäftige mich intensiv mit dem Thema Klub-Ownership. Das ist für mich eine hochinteressante Perspektive, weil es dabei um die langfristige Entwicklung eines Klubs geht", verriet er.
"Nach meiner Zeit beim FC Bayern kann ich mir eine operative Aufgabe nur vorstellen, wenn ich das Gefühl habe, das passt zu mir. Dafür braucht es absolute Überzeugung und Identifikation", gab Kahn die Richtung vor.
Thema war Kahn zuletzt bei Hertha BSC, wo er als Boss hätte einsteigen können.
"Der Austausch mit dem Präsidium und den Verantwortlichen war sehr offen, konstruktiv und professionell. Am Ende habe ich für mich entschieden, dass der Zeitpunkt nicht gepasst hat - und dann wäre es nicht richtig gewesen, eine solche Aufgabe anzunehmen", erklärte Kahn seine Absage an den Fußball-Zweitligisten aus der Hauptstadt.





























