Tadej Pogacar hat bei der diesjährigen Tour de France seinem Favoritenstatus alle Ehre gemacht und der Konkurrenz keine Chance gelassen. Die Übermacht des Slowenen machte das Radsport-Spektakel jedoch nicht unbedingt interessanter, urteilt nun ein ehemaliger Profi.
Der ehemalige Astana-Fahrer Moreno Moser aus Italien fällt ein hartes Urteil zur diesjährigen Ausgabe der Tour de France. Das Fazit des 34-Jährigen: Die Grand Tour war insgesamt zu langweilig. Ihm zufolge war es "eine der schlechtesten Touren der letzten Jahre", rechnete er im Gespräch mit "bici.pro" ab.
Schuld trage gewissermaßen Dominator Tadej Pogacar, der sich zum vierten Mal zum Gesamtsieger krönte und der Tour spätestens ab der zweiten Woche seinen Stempel aufdrückte. Daher seien die ersten Etappen "die schönsten" gewesen, so Moser: "Es geschah das, was man erwarten konnte: Die Dominanz hat die Spannung genommen."
Der Ex-Profi verglich die Tour mit einer Fernsehserie: "Schöne Episoden, aber ohne wirkliche Handlung. Wie bei The Big Bang Theory!"
Moser: Giro war viel spannender als die Tour
Bei einer Grand Tour sollte eigentlich die Gesamtwertung im Vordergrund stehen. In diesem Jahr bestand laut Moser aber kaum ein Zweifel daran, dass Pogacar gewinnen wird. Die einzelnen Etappen seien vielmehr "als kleine Klassiker betrachtet" worden.
Dem Italiener zufolge habe der diesjährige Giro d'Italia daher "viel mehr Spaß gemacht". Dort waren die absoluten Superstars um Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard nicht an den Start gegangen. "Bei einem dreiwöchigen Rennen möchte ich den Kampf um die Gesamtwertung sehen. Für mich war der Giro also viel besser als die Tour, bei der es diesen Kampf nicht gab."
Mit seiner Meinung sei der Ex-Profi laut eigener Aussage nicht alleine. Viele Fans hätten ihm in den sozialen Medien Recht gegeben: "Ich habe so viele Nachrichten erhalten, dass ich sie noch nicht mal zu Ende gelesen habe."
Beim diesjährigen Giro d'Italia krönte sich der Brite Simon Yates vom Team Visma-Lease a Bike zum Sieger, Zweiter wurde Isaac del Toro von UAE Team Emirates.



